24. Juni 2020

Riga ungeführt

Warten auf die Riga-Touristen
Da war es wegen mehrfach verschobener Wahlen sowieso schon unklar, wer Riga derzeit wirklich führt, und dann auch noch das: werden bald auch die Gästeführerinnen und Gästeführer verschwunden sein? 450 "Guides" mit amtlichem Zertifikat gab es bisher in Riga - die meisten von ihnen leben derzeit von "dīkstāves pabalsts" (die lettische Bezeichnung für "Corona-Nothilfe"). Wer führt in Riga?

Bis zum 1.Mai war in diesem Bereich das Einkommen bereits um 80% oder mehr gesunken. Eine Umfrage ergab, dass von 146 Betrieben der Branche 86 diese Unterstützung bekommen (70% des Normallohnniveaus), aber der Rest der Betriebe bereits Hunderte Angestellte entlassen haben (delfi). Und es ist auch klar: wer sein eigener Chef ist, bekommt gar nichts. "Live-Riga" listet allein für deutschsprachige Riga-Guides 87 Namen auf.

"Es verlangt sehr viel Erfahrung, um als Stadtführerin tätig zu werden," erzählt Gita Vigule, eine der Betroffenen, der lettischen Presse (lsm). "Und wer jetzt gezwungen ist, sich andere Arbeit zu suchen, kehrt wohl nicht so schnell zurück." - Eine kleine Erleichterung gibts vom Stadtrat: eigentlich muss jedes Zertifikal jedes Jahr verlängert werden, für eine Gebühr von jedes Mal 50 Euro. Das soll in diesem Jahr wegfallen (riga.lv). "In den 20 Jahren meiner Berufstätigkeit schien es im lettischen Tourismus immer nur bergauf zu gehen," meint Gita Vigule. "Aber es gibt auch Erkenntnisse in der Krise. Dieser ganze Massentourismus, der viele Menschen zu Reisen bringt, vielfach ohne wirkliches Interesse für die Gegend, wo sie sich gerade aufhalten - das war auch nicht immer gut."

Der Touristenstrom in Riga wird wohl nur langsam wieder ansteigen, so die Prognosen. Wenn in Zukunft die Gäste sich ihre Reiseziele etwas sorgfältiger aussuchen, meint die lettische Gästeführerin, dann hätte die Krise auch etwas Gutes gehabt.

21. Juni 2020

Elisabetes Saal

Nein, es ist keine Folge der Corona-Krise - obwohl es seltsam anmutet: der Hohe Tempel der Ökonomie und Finanzwelt wird einfach niedergerissen und statt seiner wird ein Ort der Kultur errichtet. Hat das Umdenken in Richtung nachhaltiger Zukunftslösungen in Lettland so schnell eingesetzt?

Neu verplant für Konzertbesucher*innen: die Ecke am Kronvalda-Parks
entlang der Elisabetes iela: vom Handel von Weltrang zum
Kulturtempel mit Weltruf?
Nein, es war das Gegenteil einer spontanen Entscheidung, was Regierungschef Krišjānis Kariņš da am 16. Juni offiziell verkündete. Die Diskussion um den Bau eines neuen, modernen Konzertsaals in der lettischen Hauptstadt dauert nun schon länger als 15 Jahre.

"Eine historische Entscheidung" nannte es Kulturminister Nauris Puntulis. "Für die Kultur, aber auch für die Bauwirtschaft und die damit zusammenhängenden Gewerbe, für die Entwicklung der Kreativwirtschaft. Mir ist besonders wichtig, dass wir auch Richtlinien der Klimaneuralität und der Umweltschonung beachten werden," so kündigt es der Minister an (mk.gov.lv). Die Logik dieser Variante der Stadtentwicklung wird aber erst so richtig klar, wenn wir uns die lange Vorgeschichte und zweitens die Alternativen zu diesem Bauplatz ansehen.

"In Rigas Zentrum soll es nicht nur Glückspielhöllen geben", so sagte es vor fast 15 Jahren Ex-Kulturministerin Helēna Demakova. Als sie im Januar 2009 zurücktrat, lagen Pläne für drei große und voraussichtlich teure Großprojekte auf ihrem Schreibtisch: der Bau einer neuen Nationalbibliothek, ein neues Museum für Moderne Kunst, und ein neuer Konzertsaal. Mit dem letzten Pinselstrich ihrer Amtszeit soll sie dann die Nationalbibliothek auf den Weg gebracht haben - so geht die Legende. Das war zu Zeiten, als die Weltwirtschaft in die Krise geriet, und die Stadt Riga sich bereits durch den Bau einer neuen Brücke über die Daugava hoch verschuldet hatte. Der Konzertsaal war damals in unmittelbarer Nähe der Nationalbibliothek geplant: halb in die Daugava hinein, im Gebiet des sogenannten "AB-Dambis". Eines von vielen Problemen war aber die Projektagentur, die mit der Planung beauftragt war: "Jaunie trīs brāļi" (J3B) wurde im Juli 2009 liqudiert, auch vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise. Und Demakova musste zugeben, den Bau des Konzertsaals am AB-dambis gut geheißen zu haben, ohne die genauen finanziellen Folgen zu kennen (IR).

In den Folgejahren geriet auch das Thema der Klimaveränderungen zunehmend in den Fokus - also auch die Frage, ob nicht der Bau eines Konzertsaals ganz nah am Wasser wirklich klug sei. Der Bau eines Konzertsaals wurde auf "bessere Zeiten" verschoben (Diena 6.1.09). - 2017 wurde dann zunächst ein Audit bei "PricewaterhouseCoopers" in Auftrag gegeben; seitdem scheut die lettische Regierung davor zurück, das Projekt auf privatem Grund, der zunächst angekauft werden müsste, bauen zu wollen (apollo.lv). Dann wurde der "Verein Konzertsaal Riga" gegründet (Rīgas koncertzāles biedrība), der 2018 ein Memorandum veröffentlichte zugunsten eines neuen Konzertsaals (IR). Darin wird auch darauf verwiesen, dass inzwischen in Rēzekne, Cēsis und Liepāja Konzertneubauten realisiert worden seien. Als Befürworter unterzeichneten das Memorandum u.a. der auch in Deutschland bekannte (2019 verstorbene) Dirigent Māriss Jansons, die Komponisten Pēteris Vasks, Ēriks Ešenvalds und Arturs Maskats, die Dirigenten Sigvards Kļava, Normunds Šnē und Māris Sirmais, und Pianist Vestards Šimkus.

Mögliche Standorte eines neuen Konzertsaals in Riga:
lange erwogen, plötzlich alles verworfen
Als im Juni 2019 Nauris Puntulis, bis dahin als Operntenor bekannt, als Nachfolger der ins Europaparlament gewählten Dace Melbārde sein Amt als Kulturminister aufnahm, sagte er einen Neuanfang in der Konzertsaalplanung zu (lsm). "Wir wollen nicht noch einmal 15 Jahre warten", so der Slogan der Befürworter zu diesem Zeitpunkt. "Ich glaube aber nicht, dass ein Konzertsaal nur am AB-Dambis gebaut werden kann", ließ sich Puntulis zitieren.
Es kamen andere Standorte ins Gespräch: zum Beispiel das Hafenareal bei Adrejsala / Andrejosta (in der Nähe des Jachhafens). Insgesamt sollen bereit neun verschiedene mögliche Bauplätze auf Brauchbarkeit untersucht worden sein, darunter auch am "Siegespark" (Uzvaras parka), in Torņakalns, auf Ķīpsala oder Zaķusala, neben der Akademie der Wissenschaften oder auf einem Gelände am Flughafen (LA). Auch das Kongreßhaus, ebenfalls ein Bau der Sowjetzeit, wurde schon als Bauplatz ins Auge gefasst - angeblich soll diese Variante mit 62 Millionen Euro nur halb so teuer sein wie ein Bau am AB-Dambis oder Andrejosta (IR). Aber: das Kongreßhaus gehört der Stadt Riga, die es dem Staat nicht zur Verfügung stellen will. Inzwischen ist eine schnelle Entscheidung zum Thema Konzertsaal auch dadurch nötig, dass offenbar bereits zugesagte Mittel des Europäischen Regionalfonds für dieses Projekt verwendet werden könnten - aber nur bis zum 31.12.2022.

Nun also die "Elisabetes iela 2". 1974 erbaut, war das Gebäude früher Sitz der Kommunistischen Partei Lettlands, seit 1992 dann "World Trade Centre" ( “Pasaules Tirdzniecības centrs”), betrieben durch "Belveron Holdings Limited" (registriert in Zypern). Das WTC Riga wurde 2018 für zahlungsunfähig erklärt (db). In dieselbe Periode von Sowjetbauten in Lettlands fallen auch die Gebäude des Flughafens, des "Hotel Latvija" (heute: Hotel Radisson Blue Latvija), des "Daile"-Theaters oder "Rīgas Modes". Es hatte auch Überlegungen gegebe, ob nicht das Lettische Wirtschaftsministerium im WTC einziehen könne (diena).

2006 von der Agentur "SZK" entworfen als Vision
im Hintergrund angedeutet: die (damals noch zu bauende)
Nationalbibliothek. Nun also doch ein anderer Bauplatz?
Doch beim anstehenden Abriss des WTC gibt es nun auch Gegenstimmen: "Und das nennt sich 'Kulturministerium', wenn sie wichtige Dokumente des Modernismus in Riga abreißen wollen!" schimpft Architekt Pēteris Bajārs (LA). Er zweifle außerdem, ob nach einem Abriss, der 3 Millionen Euro kosten soll, das vorgesehene Grundstück für den Konzertsaal groß genug sei (delfi). Eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt konnte bisher etwa 1500 Unterstützer*innen gewinnen. Auf der Seite der Kritiker stehen mit Ex-Wirtschaftsminister Daniels Pavļuts  und Dainis Īvāns auch bekannte Namen (delfi). Das Haus hätten ja nicht einfach nur Kommunisten gebaut, sondern lettische Architekten - meint Ivāns, und fügt hinzu: "zwei von ihnen, Gunārs Asars und Jānis Vilciņš, kannte ich persönlich."(delfi)

Doch was sagt die Kulturszene, die einen neuen Konzertsaal so lange schon gefordert hatte? Auch die Architekten des Büros " “Sīlis, Zābers un Kļava” warten gespannt: von ihnen stammt der Siegerentwurf, der bisher am AB-Dambis zu realisieren geplant war. "Eine wirkliche Entscheidung kann erst nach der anstehenden Wahl des Stadtrats Riga gefällt werden," prognostizert Kritiker Pavļuts - dessen Parteifreunde (er ist Mitglied bei "Allistībai par!") Teil der regierenden Koalition unter Kariņš sind. Oder ist es vielleicht genau umgekehrt? Will die Regierung, klar in Opposition zur bisher jahrelang in Riga dominierenden "Saskaņa" stehend, die Situation ausnutzen, solange es noch geht? Und Pavļuts andererseits nehmen immer noch einige übel, dass nach der Katastrophe 2013, als im Stadttteil Zolitude ein Supermarkt einstürzte, er als Wirtschaftsminister nicht zurücktrat - sondern dies Regierungschef Valdis Dombrovskis überließ (apollo.lv). Ja, die persönlichen Verzweigungen in der lettischen Bauwirtschaft sind kompliziert.
Wie wird die Stadtsilhouette in Zukunft aussehen?
(im Bild: eine Wandmalerei in Riga)
Kulturminister Puntulis jedenfalls kontert die Kritik so: "Wenn das Gebäude des WTC nicht in so schlechtem Zustand wäre, so dass eine Restaurierung schon 30 Millionen Euro kosten würde, dann hätten wir diese Möglichkeit auch nicht in Betracht gezogen." (KasJauns)

Wer die vielen Presseberichte zum Thema liest, kommt sicher auch auf den Gedanken: ja, es besteht auch die Option das Bauprojekt "Konzertsaal Riga" lieber ganz in der Schublade verschwinden zu lassen. Ob dieser plötzliche Vorstoß zugunsten der Variante "Elisabetes-Saal" (eine mögliche neue Bezeichnung für das Projekt? Eröffnung vielleicht durch Königin Elisabeth?) wirklich realistisch und gut durchdacht ist, werden erst die nächsten Monate zeigen - angeblich könnte bereit im Frühjahr 2021 mit dem Abbruch des WTC begonnen werden. Dazu müssen aber noch viele weitere Hürden genommen werden.
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Längst fertiggestellt ist übrigens ein anderer Konzertsaal: der "natürliche Konzertsaal" (Dabas koncertzāle), eine Initiative zur Sensibilitierung für den Erhalt wertvoller Landschaftsbiotope in Lettland. Außer Naturerziehung für Kinder werden hier tatsächlich Konzerte organisiert - zum Beispiel "Bombina Bombina", eine "in der Stille klingende Oper" zu Ehren der Rotbauchunke; die Musiker*innen versammelten sich an einem Ort, von wo die Stimmen der Unken im nächsten Teich zu hören waren. Allerdings nicht in Riga - die Initiative hat ihren Sitz in Balvi - sicherlich mitten in der Natur.

18. Juni 2020

Fünf für August

Nein, eigentlich wirkt "Corona" für den Stadtrat Riga nicht wie die größte Krise. Es begann bereits mit den Europawahlen 2019, als der langjährige Rathauschef Nils Užakovs, durch einen Skandal bei den Öffentlichen Verkehrsbetreiben bereits unter Beschuß geraten, es vorzog sich ins Europaparlament zu verabschieden (Beitrag).
Es folgten kurze Amtszeiten von Personen, die zwar ambitioniert, aber ohne dauerhafte Mehrheit agierten (Beitrag). Bis Juris Pūce als zuständiger Minister durch ein neues Gesetz den Stadtrat auflösen ließ, da dieser nicht in der Lage sei einen Haushalt zu beschließen und die Abfallentsorgung neu zu regeln (Beitrag / Gesetz). Anfang 2020 schien die Lage klar: es muss baldige (außerordentliche) Neuwahlen geben. Bis dahin wurde eine Übergangs-Verwaltung ernannt. Dann kam Corona.

Diese mehrfach verschobenen und verzögerten Neuwahlen sollen nun am 29. August 2020 stattfinden.Teilweise haben sich in Vorbereitung dazu die politischen Landschaften ganz neu sortiert - wie es seit 1990 vor Wahlen in Lettland schon oft der Fall war. Schon die Parteigruppierungen gaukeln ja wie gewöhnlich fantasievolle Ideen vor: "Harmonie", "Ehre Riga zu dienen", "Einheit", "die Progressiven", "neue Konservative" oder "für Entwicklung". Die Wahllisten der Stadtrats-Kandidat*innen müssen bis zum 20. Juli eingereicht werden. - Auch die übrigen Gemeinden Lettlands müssen auf ihre regulären Wahltermine nicht mehr lange warten: sie sind für den Juni 2021 vorgesehen.

Fünf Kandidaten (Frauen sind bisher nicht darunter) stellte die "Latvijas Avize" kürzlich vor.

Der Ambitionierte
Oļegs Burovs, Spitzenkandidat von "Ehre Riga zu dienen" (Gods kalpot Rigai), hielt sich selbst für den naturgegebenen Nachfolger des langjährigen Amtsinhabers Užakovs. Er organisierte sich eine Stadtratsmehrheit, um den zunächst gewählten Nachfolger Turlajs im August 2019 wieder abwählen zu lassen und war bis Februar 2020 Stadtratsvorsitzender. In jahrelanger Arbeit kämpfte er sich durch die Bürokratie vieler Instutionen nach oben ist gilt als Kandidat "mit Netzwerk".
Die Partei schreibt in ihrem Wahlmanifest, Riga konkurrenzfähig auf einer Ebene mit Berlin, Kopenhagen und Stockholm machen zu wollen. Wählerinnen und Wähler liegen wohl nicht falsch, wenn dies vor allem durch "gute Geschäfte" erreicht werden soll. Wenig bescheiden sicherte sich Burovs auch schon im Internet einen seiner Meinung nach gebührlichen Platz unter der Domain "themayor.eu". Zuletzt gerieten seine Mehrheiten im Stadtrat aber wieder ins Wanken.

Der Aufsteiger
Der in Tukums geborene Kurländer Mārtiņš Staķis (“Attīstībai/Par”) baut auf steigende Umfragewerte unter den Rigenserinnen und Rigensern. Im Mai wies er bei einer vom Institut "Faktum" durchgeführten Umfrage die positivsten Werte aller Kandidaten auf. Seine Partei, die gegenwärtig nur 8 der 60 Stadtratssitze einnimmt und als wirtschaftsliberal gilt, baut für die Stadtratswahlen auf eine gemeinsame Liste mit den "Progressiven", (Progresīvie) unter deren Flagge sich Europafreund*innen und Unterstützer*innen "moderner westlicher Werte" wie Geschlechtergleichheit, Minderheitenschutz, klimafreundliches Wirtschaften versammelt haben - alles nach dem Vorbild Skandinaviens, so die "Progressiven".
Auch Unternehmer Staķis begann seine Karriere mit nordischen Partnern: als Marketingchef bei der Kiosk-Kette Narvesen. Sein Parlamentsmandat hat Staķis inzwischen bereits niedergelegt. Ob er auch sein Amts als parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium ruhen lassen will, ist vorerst noch unklar.
Beide Parteien äußerten sich dahingehend, Riga zu einer umwelt- und menschenfreundlichen, sozial verantwortlich handelnden Stadt machen zu wollen, und sprechen sich für eine Bekämpfung von Korruption aus. Außerdem setzen sie sich für die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre ein.

Die Welle
Vilnis Ķirsis, einer der vielen Ökonomen in der lettischen Politik, musste als Spitzenkandidat der "Neuen Einigkeit" (Jaunā Vienotība) schon Spott von Karikaturisten ertragen: da sein Vorname gleichbedeutend mit "Welle" übersetzt werden kann, wurde mit Blick auf die Corona-Krise spitz formuliert: "Wir haben Angst, dass im Herbst die zweite Welle kommt!". Die Partei selbst wirbt mit dem Slogan: "Kur Ķirsis, tur kārtība" ("wo Ķirsis ist, da ist Ordnung") und geht offenbar davon aus, dass Wählerinnen und Wähler drohende Unordnung als größtes Problem ansehen. Ķirsis bezeichnet Ex-Bürgermeister Ušakovs schon mal als "Gesicht der Korruption im Stadtrat" - Ušakovs klagte dagegen wegen Ehrverletzung, und unterlag.
Programmatisch orientiert sich die Partei gegenwärtig an Regierungschef Krišjānis Kariņš und EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. Aber während die nun neu formierte "Neue Einigkeit" noch immer große Popularitätseinbrüche hinzunehmen hat, wurde Ķirsis durch eine Wahlkampagne nur für sich selbst bekannt - ohne es mit der Partei abzustimmen, aber erfolgreich (delna).
Die Parteifarbe ist hellgrün - und als Wahlziel steht geschrieben, für jede*n Neugeboren*e in Riga einen Baum pflanzen zu wollen. Ķirsis führte schon 2017 die Wahlliste seiner Partei an, holte damals 4 der 60 Ratssitze (6,26%). Im Vorwahlkampf schreibt die lettische Presse derzeit noch mehr über Elīna Zvaigzne, Ärztin und Möchtegern-Bürgermeisterbraut, die er in der Corona-Krise erst so richtig näher kennengelernt haben will - aber noch nicht heiraten mag, da in der gegenwärtigen Krise "niemand zur Hochzeit eingeladen werden kann."


Der Erbe
ZZS-Kandidat Viktors Valainis ("Zaļo un Zemnieku savienība", ein Zusammenschluss der Grünen mit der Bauernpartei) ist sogar noch 6 Jahre jünger als Kollege Ķirsis und hat mit ihm gemeinsam, auf keinen Fall mit Ušakovs "Saskaņa" (Harmonie) oder Burovs "Gods kalpot Rigai" zusammenarbeiten zu wollen - so wurde es von beiden Parteien 2017 gemeinsam unterschrieben. Damals aber waren noch beide Parteien Teil der Regierungskoalition des Landes - inzwischen aber regiert nur noch "Vienotība" mit. Bis 2019 besetzte die ZZS beide höchste Staatsämter Lettlands (Präsident Vejonis, Regierungschef Kučinskis). 
Valainis, gebürtig in Jelgava und dort auch schon mal in einem Musikclub an der Theke zu finden, stürzte sich direkt vom Gymnasium aus auf das Immobiliengeschäft. Eigentlich galt Ex-Minsterpräsident Māris Kučinskis, der auch schon mal Stadthaupt von Valmiera war, als Kandidat seiner Partei auch für Riga (diena) - das meinte sogar Valainis, der 2019 als Kandidat für ein Mandat im Europaparlament vergeblich kandidierte. Aber im Jahr zuvor hatte Valainis es geschafft ein Parlamentsmandat zu erobern - der langjährigen Partei- und Fraktionschef Augusts Brigmanis dagegen blieb draußen. Valainis ist auch bereits Geschäftsführer der "Vereinigung großer Städte" ( „Latvijas Lielo pilsētu asociācija” LLPA - außer Riga mit weiteren acht Mitgliedern:Daugavpils, Jelgava, Jēkabpils, Jūrmala, Liepāja, Rēzekne, Valmiera, Ventspils). Also ist Valainis der wahrscheinliche Kandidat der ZZS, die sonst eher durch ein starkes Netzwerk in den kleineren lettischen Gemeinden bekannt ist und im Stadtrat Riga bisher nicht viel Durchsetzungskraft gezeigt hat. Er hat also viel zu erben, oder viel zu verlieren. In der Presse waren zuletzt Vorschläge zur Wohnungsfrage in Riga und zum Ausbau des Radverkehrs zu finden (LA).

Der National-Bürokrat
Einārs Cilinskis, Geburtsjahrgang 1963 und Bürgermeisterkandidat des rechtsnationalen Flügels des lettischen Parteienspekturms (Nacionālā apvienība NA), ist wohl allen ein Begriff, die sich in den vergangenen 30 Jahren irgendwie mit dem lettischen Bürokratie-Apparat haben herumschlagen müssen. Zwar wirkt er oft blass, ja fast meinungsschwach - aber politisch gilt er jedenfalls nicht als wankelmütig.
Dace Melbārde, zuletzt einige Jahre lang recht beliebt als Kulturministerin und 2017 in Riga auch Bürgermeister-Kandidatin, verabschiedete sich 2019 ebenfalls ins Europaparlament. Und Baiba Broka, 2013 mal Kandidatin der NA für höchste Amt in Riga, rückte inzwischen ins Zentrum eines ausgewachsenen Korruptionsskandals (lsm). 
Cilinskis, der irgendwie immer noch wie ein schüchterner Mittvierziger wirkt, war aber schon 1990-93 Abgeordneter im "Obersten Rat" (Latvijas Republikas Augstākā Padome), ehe 1993 demokratische Wahlen andere Verhältnisse schufen.
Bekannt ist Cilinskis eher in der Sekretärs- oder Assistentenrolle, eher als Stellvertreter eines Stellvertreters, meist eher im Hintergrund. Fast vergessen ist, dass Cilinskis auch mal kurz lettischer Umweltminister war - er musste nach nur 8 Wochen Amtszeit wieder zurücktreten, als er sich der Weisung der Regierungschefin Staujuma wiedersetzte und als Minister am jährlichen Gedenkmarsch für die lettischen SS-Einheiten des 2.Weltkriegs teilnahm (Handelsblatt).
Auch die musikalischen Vorlieben des Kandidaten sind bekannt: Cilinskis Favoriten sind Metall-Bands wie die finnische "Insomnium" oder die US-Band “Megadeth”. Cilinskis gibt an, der Protest 1988 gegen den U-Bahnbau in Riga sei der Ausgangspunkt für sein politisches Engagement gewesen (Latv.Apv.). Ihn nun (so spät?) aufs erste Schild zu erheben bedeutet wohl einerseits, mal einen treuen Parteigenossen auszuzeichnen (bis jetzt haben wir noch immer einen Job für ihn gefunden ...), aber andererseits wohl auch, dass die NA wohl keine Chance haben wird, führende Kraft in Riga zu werden (mit diesem Personal).

Klar ist aber auch, dass es bei diesen fünf Kandidaten voraussichtlich nicht bleiben wird. Bleibt es bei Burovs als Kandidat einer gemeinsamen Liste "Gods kalpot Rigai" und "Saskaņa", oder stellt letztere doch eigene Kandidat*innen auf? Konstantīns Čekušins, der durch seinen Einsatz zum Erhalt russischsprachiger Schulen bekannt wurde, gilt zumindest als Listenführer (Lettisch auch gern "Lokomotive" genannt) der "Saskaņa" (lsm). Čekušins stammt aus Daugavpils, ist mit 39 Jahren ebenfalls noch recht jung, und gilt als Kompromisskandidat, ausgehandelt zwischen den beiden "Schwergewichten" der Partei, Nils Ušakovs und Jānis Urbanovičs.
Angeblich wurde er von Saskana angeworben, damit er nicht für die kleinere "Latvijas Krievu savienība" (Verband der Russen Lettlands) kandidiere - die wiederum ebenfalls noch einen Bürgermeister-Kandidaten aufstellen will. Auch der kommt aus der Szene der "Verteidiger" der russischen Schulen: Miroslavs Mitrofanovs (rosojuz).

Die JKP wiederum (Jaunā Konservatīvā Partija) sucht nach dem plötzlichen Tod der Partei-Ikone Juta Strīķe am 18. März noch nach neuen Leitfiguren. Um Ex-Justizstaatssekretär Juris Jurašs, seit kurzem auch Fraktionschef seiner Partei in der Saeima, gab es schon viele Diskussionen - dennoch bezeichnet er sich noch als Kandidat auch für den Chefsessel in Riga. Jurašs ist ehemaliger Mitarbeiter des lettischen Korruptionsbekämpfungsbüros KNAB (Korupcijas novēršanas un apkarošanas biroja). Nach Meinung einiger Journalisten könnte die JKP aber auch Verkehrsminister Tālis Linkaits noch bitten, in Riga zu kandidieren.
Bei der Partei "KPV-LV" gab es zuletzt viel internen Krach und großen Einbruch in der Wählergunst, aber die Partei ist immerhin noch Teil der Koalistionsregierung unter Krišjānis Kariņš. Offenbar soll Ex-Wirtschaftsminister Ralf Nemiro als Bürgermeisterkandidat aufgestellt werden - das wäre dann schon Nummer acht oder neun in dieser Reihe. (lsm / Diena).

Unter dem Eindruck der Corona-Krise werden vielleicht auch Kandidaten nun von Wählerinnen und Wählern ganz anders bewertet werden. Der Wahltermin 29. August jedenfalls steht für das Ende der Sommerferien: am 1. September, mit Schulanfang, beginnen vielleicht auch in Riga neue Zeiten.

10. Juni 2020

Coranse Brilonā

Briloner - hanseatisch gestimmt
und verteidigungs- und feierbereit
Die lettische Hansestadt Limbaži meldete es am 24. März auf Facebook und später auch in der Lokalzeitung "Auseklis": im Jahr 2020 müssen die 40. Internationalen Hansetage der Neuzeit leider ausfallen. Die Corona-Krise machte es bald klar: es wird niemand anreisen können, es wird niemand teilnehmen können - ganz zu schweigen von gemeinsam singen und feiern. - Die lettische Presse beschränkte die Berichterstattung aber bald auf "das Wesentliche": 2021 wird Riga der Gastgeber sein.

Auch die knappe Berichterstattung über Brilon beschränkte sich auf diesen Punkt: "Die diesjährigen 40. Hansetage richtete vom 4.-7. Juni die deutsche Stadt Brilon aus. Eine der Hauptaktivitäten war die virtuelle Flaggenübergabe an Riga." (db) Da musste sich Brilon 24 Jahre vorher bewerben (!), um EINMAL die Internationalen Hansetage durchführen zu dürfen - 72 Tage zuvor mussten sie abgesagt werden. Über 1500 Delegierte aus 111 Hansestädten und 15 Ländern, auch 36 Kulturgruppen blieben "im Homeoffice". Die nächsten Jahre sind ausgebucht: bis 2030 stehen bereits alle weiteren Gastgeber*innen der Hansetage fest.

Für 2021 haben sich andere lettischen Hansestädte wie Cēsīs, Koknese, Kuldīga, Limbaži, Straupe, Valmiera und Ventspils bereits zur Teilnahme angemeldet - ebenso wie Städte aus Litauen und Estland. Riga ist seit 2000 Mitglied der "Neuen Hanse" und hat auch bereits 2001 einmal die "Internationalen Hansetage" ausgerichtet - damals allerdings ging dieses Event in der parallel angebotenen Veranstaltungsreihe zum 800.jährigen Stadtjubiläum etwas unter. Schon 2004 entschieden sich daher die Stadtoberen, sich für 2021 nochmals zu bewerben.

echt handwerklich: Flickwerk aus
vielen Hansestädten vor Ort in Brilon
Nun ja: auch die Ankündigung eines "Virtuellen Hansetags" wurde offenbar nur in Limbaži mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt: hatten sich doch Handarbeitsfreund*innen auch an einem Briloner Projekt, den "Tipis" ("Zelte der europäischen Verbindung", lettisch: "Sanāksmju telši") beteiligt (LA). "Quadrate aus Nylongarn" sollten hier eingeliefert werden, um dann vor Ort zusammengefügt zu werden. Auch wenn man dem Projekt nicht ansieht, dass eine Künstlerin dazu die Idee hatte (es führt ideel ein wenig zurück in die alten Zeiten der gehäkelten Klorollen), so wurde es doch wenigstens fertig und stand zum geplanten Termin auch vor Ort. Und auch die Mit-Bastler*innen aus Koknese registrierten die Verwendung ihre Werke nun zumindest im Internet (visitkoknese). Wie gut, dass es virusfreies Garn gibt - die Kokneser Tanzgruppe "Liepavots" und die Musikkapelle "Aizezeres muzikanti" mussten leider im Homeoffice bleiben (koknese.lv).

Auch die eifrigen Garnelfen aus Straupe oder Cēsis (allein schon aus dem Bezirk Aloja / Alojas novads waren 82 Quadrate geschickt worden), konnten leider die Briloner Esel (Wappentier der Stadt) nicht persönlich besuchen. Bei der Fotoausstellung, die ebenfalls vor Ort in Brilon gezeigt wurde, hatte man sich offenbar für die maximale "Exotik" entschieden - die meisten Arbeiten stammten aus Russland.

Ein virtueller Hansetag war Brilon 2020 allerdings auch nicht - so etwas sollte dann doch mehr live-Events und auch interaktive Beteiligung ermöglichen (ansonsten bitte besser "Hansetag Mediathek" nennen).

Den einheimischen Brilonern boten die Stadtoberen ein kleines Ritual: auch wer in der Nähe wohnte, musste ins Auto steigen, um vor dem Rathaus vom Bürgermeister und seiner Organisationschefin persönlich eine Souvenirtüte entgegennehmen zu können. Dass hier sowohl Fußgänger wie Radler*innen ausgeschlossen waren, und die Autos sich wenig umweltfreundlich bei laufendem Motor über eine Stunde lang am Rathaus vorbeiquälen mussten, kann sicher nicht nur mit "Corona-Regeln" erklärt werden.

Aber was sollen wir uns weiter ereifern? Wir haben Mitleid mit denen, die sich tatsächlich 24 Jahre vorbereiteten, und denen dann nichts als eine Art "Corona-Hanse" blieb.
Für Riga jedenfalls ist die Devise klar: "Wir sind bereit für 2021 !" (Riga.lv)

(Eindrücke Hansetage 2020, Teil 2)

(Eindrücke Hansetage 2020, Teil 1)

(Eindrücke Hansetage 2020, Teil3)

2. Juni 2020

Kühe auf der Weide, Früchte auf dem Feld

Nein, Kühe stehen in Lettland noch nicht unter Naturschutz. Und aus deutscher Perspektive stand in den vergangenen Jahren manches, was von der lettischen Landwirtschaft zu sehen und zu lesen war, eher unter dem Stigma der Unwirtschaftlichkeit. Da gibt es einerseits diejenigen, die eifrig und erfolgreich EU-Subventionen nutzen und mit Krediten Großanlagen bauen, aber auch noch die anderen, die mit einem kleinen Selbstversorgerhof einfach möglichst weitab der Städte leben wollen.

Die Diskussion um klimafreundlicheres Wirtschaften gibt es indessen nicht nur in Deutschland. In Lettland hat nun Andrejs Briedis die Diskussion aufgenommen, seit kurzem neuer Vorsitzender der lettischen Naturschutzstiftung (Latvijas Dabas Fonds). "Unsere Landschaften brauchen Kühe auf der Weide", meint er in einem Interview mit der Zeitung "Latvijas Avize". Als Bio-Imker kennt Briedis auch die Honigproduktion rund um das Naturreservat Teiči - was ja auch einen Teil der landwirtschaftlichen Produktion darstellt.

"Attālināti", mit Abstand, von zu Hause arbeiten - einer der
häufig gebrauchten Begriffe zu Corona-Zeiten - hier aufs
Korn genommen vom Karikaturist Ēriks Ošs.
Während aber Briedis sich mehr Naturwiesen, weniger Pestizid- und Kunstdüngergebrauch wünscht, und die EU-Direktzahlungen nicht mehr nur an die Hektarzahl geknüpft haben möchte, denken andere bereits an die Preisselbeerernte dieses Jahres. "Wenn wir keine Gastarbeiter bekommen können, wird die Ernte auf den Feldern verrotten!" - Erstaunlich genug, die Klagen lettischer Beerenfarmen klingen identisch wie die Erdbeer- und Spargelanbauer*innen in Deutschland. Durch die im Zuge der Corona-Krise erfolgten Grenzschließungen haben auch lettische Bauern offenbar Mühe, auf dem eigenen Markt genug Arbeitskräfte zu finden. "Bei uns können die Leute immerhin so um die 1000 Euro pro Monat verdienen", versprechen die Arbeitgeber.

Bauern zahlen nach Ernteleistung - je mehr Beeren geerntet werden, desto größer der Verdienst. Aber das allein dürfte ja keine Überraschung sein. Von Regierungsseite wird jetzt überlegt, auch für Landarbeiter*innen die Einreisebestimmungen wieder zu erleichtern. Gundega Sauškina, Mitinhaberlin bei "VeryBerry SIA", einem lettischen Saft- und Sirup-Hersteller, sieht darin aber kein Ausbeutung von schlechter Gestellten in den Nachbarländern. "Unsere Einheimischen sind zu faul", meint sie (LA).

"Wir mögen saubere und echte Beziehungen. Ohne Lügen und Heuchelei. Wir lieben es, wenn Freunde überraschend vorbeikommen" - so steht es auf der "VeryBerry"-Webseite unter "unsere Werte", sogar auf Deutsch. "VeryBerry" liefert auch nach Deutschland - ob es die Säfte bei "Starbucks" sind, das Müsli bei "Seedheart" in Hamburg, als Smoothie bei Kastingers in Österreich, oder sogar "Nespresso-Kapseln" - überall ist "VeryBerry" drin. Die Firma erfreute sich noch vor kurzem einer Verdopplung des Absatzes (Dienas bizness). Ein Erfolg also, der offenbar auf billigen Leiharbeiter*innen aus anderen Ländern beruht - zumindest in der Hochsaison. Von Ape (einer Grenzstadt zu Estland) aus in die ganze Welt: es wird inzwischen auch nach Litauen, Estland, Tschechien, Spanien, Belgien, Großbritannien und in die USA exportiert. Und um die stark gestiegene Nachfrage befriedigen zu können, werden bei "VeryBerry" inzwischen Beeren zugekauft, nicht mehr nur selbst erzeugt. Und das, obwohl der Verkauf in Schulen und Restaurants ja zur Zeit erheblich einbrechen musste.

"VerryBerry"-Eigenwerbung
Vorerst bleibt also die Sorge, genug Arbeitskräfte für die anstehende Ernte zu bekommen. "Manche der Hiesigen verschwinden einfach, wenn sie den Wochenlohn erst einmal bekommen haben," berichtet Sauškina, "manche arbeiten auch noch auf dem eigenen Hof. Aber andere verjubeln ihren Wochenlohn auch so freudig, dass sie am nächsten Montag dann nicht mehr auftauchen. Aber die Beeren warten nicht!"

Einzelne Helfer*innen habe sie auch aus Riga, meint Sauškina. "Jedes Jahr kommen zwei Medizinstudentinnen und ein Lehrerin, die arbeiten sehr fleissig." Unterschiedliche Arbeitsmoral scheint eines ihrer Lieblingsthemen zu sein. Aus Kasachstan habe sie schon Arbeiter*innen gehabt, nun wolle sie es mit Leuten aus Usbekistan versuchen. Aber weniger Bürokratie soll es bitte sein, so ihr Wunsch: "Da haben schon mal beim Nachbarn Ukrainer die Erdbeeren gepflückt, danach bei mir die Heidelbeeren."
"Der Vorteil bei Gastarbeitern", so meint sie, "die hören auf die Anweisungen. Die Hiesigen beschweren sich bei jeder Kleinigkeit." Aber gute Erfahrungen habe sie auch mit denjenigen Lett*innen gemacht, die schon in Großbritannien gearbeitet haben. "Die sind nur für ein paar freie Tage nach Hause gefahren, und hingen dann hier in Lettland fest. Nun sind sie unter meinen besten!"

Während also die einen noch auf Verbesserungen für die traditionelle lettische Landwirtschaft warten, stellen andere das neue "Superfood" her - für Veganer und andere Naturfreund*innen.