31. Dezember 2018

Böllerei

Während in Deutschland einige Medien sich darauf konzentrieren, wie viele Menschen Hunderte und Tausende von Euros ausgeben, um ihr privates lautes Feuerwerk irgendwo zu zünden (sicher nicht dort, wo es keiner gebührend zur Kenntnis nehmen kann), scheint die Böllerei in Lettland anders zu laufen. Waren Sie schon mal bei Lettinnen und Letten am letzten Tag des Jahres zu Gast? Falls ja, wie viele Raketen wurden dort gezündet?
So in etwa soll es werden: Screenshot aus einem Werbefilm der
"International Fireworks Design GmbH"
Wohl bekannt ist aber das große Fest-Feuerwerk in Riga, vorwiegend am Daugava-Ufer. Das wäre doch eine Form des öffentlichen Funkensprühens, wovon in deutschen Landen vielleicht mancher Stadtbürgermeister träumt: öffentlich organisiert, mit sicherheitstechnischer Begleitung und kostenlosem Zutritt. Wenn statt dessen das private massenhafte Verballern von CO2 in die Atmosphäre unterbleiben könnte ...

Zitat: "Zwischen 100 und 150 Millionen Euro jagen die Deutschen zum Jahreswechsel in die Luft. Dabei werden rund 4.500 Tonnen Feinstaub (PM10) frei gesetzt, diese Menge entspricht in etwa 15,5 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge und circa 2,25 Prozent aller PM10-Emissionen (2016)." (Quelle: Umweltbundesamt)

In Lettland steht dagegen offenbar an erster Stelle die Summe der staatlichen oder städtischen Ausgaben. "Dieses Jahr kostet das Sylvesterfeuerwerk 18.000 Euro", so titelt zum Beispiel die "Neatkarīga". Genauer gesagt: 17 638 Euro ohne Mehrwertsteuer, rechnet das Blatt aus. Ausrichter des städtischen Feuerwerks ist diesmal die "International Fireworks Design Gmbh" mit Sitz in Riga. 17 lizensierte Firmen gibt es bisher in Lettland, die Feuerwerk organisiert anbieten. Zum Jahresende 2017 soll das Feuerwerk mit 25187 Euro Kosten noch etwas teurer gewesen sein - allerdings hat es am 18. November 2018 dieses Jahr auch schon das große "100-Jahre-Lettland-Feuerwerk" gegeben. Auch dafür sind die Kosten bis auf den letzten Euro bekannt: 160.658 Euro. Also dann, mit staatlich organisiertem oder privatem Zündeln, oder auch ganz ohne: Frohes Neues! Laimīgu Jauno Gadu!

24. Dezember 2018

Kirchliche Festtage

17% der Einwohner/innen Lettlands glauben nicht an Gott - so ermittelte es die Agentur SKDS kurz vor Weihnachten in einer Umfrage. Weitere 30% glauben zwar an Gott, zählen sich aber nicht zu den christlichen Kirchen. Die Gruppe derjenigen, die an Gott glauben und sich zu den christlichen Kirchen zählen liegt zusammengezählt bei 43% und damit seit 2009 in den SKDS-Umfragen ziemlich stabil (Arnis Kaktiņš).

"Am Weihnachtsabend gehe ich zur Kirche" - dieser Aussage stimmen dagegen nur noch 18% zu. Mit "vielleicht" antworten noch 23%, aber die Gruppe der Nicht-Kirchgänger selbst zum Weihnachtsfest stieg in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Lettland auf 50% (Arnis Kaktiņš)