29. Juni 2014

Fliegende Hunde

Edgars Rozentāls gründete sein erstes Unternehmen schon im Jahr 2000, als er noch Erstsemester-Student an Rigas Technischer Universität (RTU) war. Das war eine IT-Firma, die es heute unter dem Namen "Aurum IT" immer noch gibt. "In den Krisenzeiten sind so manche Hoffnungen zusammengebrochen," sagte Rozentāls der Zeitschrift "IR", "wir haben viel Geld, Zeit und Nerven verloren. Da habe ich mir gesagt: in Zukunft investierst du nur noch in absolut innovative Projekte, schließlich müssen wir in der Lage sein auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu sein - so sind wir dann auf die Helikopter gekommen."

Edgars Rozentāls mit seinem "Airdog"
Flugapperate ohne Piloten - so könnte man das Arbeitsgebiet der "Helico Aerospace Industries" nennen, das Edgars Rozentāls zusammen mit zwei Geschäftspartern betreibt. Edgars hat für sein neuestes Produkt, den "Airdog", einen eigenen Imagefilm erstellt und wirbt um Extremsportler als Kunden: die Geschäftsidee ist eine in der Luft automatisch dem Sportler folgende Kamera, die alle (möglichst spektakulären) Aktionen aus ungewöhnlicher Perspektive aufnimmt und dokumentiert. Sportler, Surfer, BMX-Radler oder andere Extremsportler sollen künftig in der Lage versetzt werden, mittels eines kleinen Steuergeräts am Handgelenk, oder sogar mit dem Smartphone die eigenen Aktionen verwacklungsfrei dokumentieren zu können, mit Hilfe eines eigenen fliegenen Kameramanns sozusagen.

Noch gibt es aber nur einen Prototypen des "Airdog". 1700Gramm schwer (inklusive Batterie) fliegt der "fliegende Hund" bis zu 60km/h schnell, maximal für eine Zeitspanne von 20 Minuten. Für die Serienproduktion wäre "Hansas Elektronika" in Ogre vorgesehen. Mit Hilfe einer US-Startup-Finanzierung (JIC biznes inkubators, siehe auch Kickstarter) und einem speziell aufs englischsprachige Klientel zugeschnittenen Imagefilms hofft Edgars auf Kunden, die für 995 Dollar ein Gerät erwerben wollen und steht für Herbst 2014 mit der Serienproduktion in den Startlöchern. Aber auch Inestoren sollen interessiert werden: etwa 200.000 Dollar werden für die Weiterentwicklung benötigt, eine ähnliche Summe ist bereits investiert worden - große Dimensionen für eine kleine Firma in einem kleinen Land. 15 Angestellte schleifen inzwischen an Verbesserungen für die "fliegenden Hunde". Immerhin 371 potentielle Käufer sollen inzwischen bereits ihr Interesse am Kauf eines "Airdogs" bekundet haben (Dienas bizness), Stand 30.Juni.
Edgars hat das Studium übrigens wieder aufgegeben. "Im wahren Leben, in der Praxis, lernt man mehr als in der Schule", meint er.


"Airdog" Webseite 

28. Juni 2014

Zaiga vorzeigewürdig

eine der erfolgreichsten
Architektinnen Lettlands:
Zaiga Gaile
Zum Tag der Architektur: der Jahrespreis des Lettischen Architekturverbands geht in diesem Jahr an die Architektin Zaiga Gaile. Schon seit Jahren ist die Frau des ehemaligen lettischen Ministerpräsidenten Maris Gailis für ihre herausragenden Projekte bei der Restauration von Holzhäusern in Riga bekannt und gepriesen worden. Sie war eine der ersten, die scheinbar heruntergekommene und "unmoderne" Holzvillen modernisierte - mit umweltverträglichen Materialien, in energiesparender Bauweise.
Diesmal ist es die Renovierung einer Schule - die Rigaer Mittelschule für Design und Kunst (Rīgas Dizaina un mākslas vidusskola) in der verkehrsreichen Valdemāra iela das Objekt der Belobigung. Das Projekt musste sich gegen 55 der eingereichten Preisvorschläge, acht Halbfinalisten und vier andere Teilnehmer der Finalrunde durchsetzen, darunter so bekannte Projekte wie die Restaurierung des Rigaer Doms und die Neugestaltung der Altstadt von Kuldiga.

Film zum Projekt   / Webseite Lettischer Architektenverband