An zwei Orten sollen die Matches stattfinden: in der "Arena Riga" und im "Olympischen Sportzentrum". Alle Spieler, die in Riga ankommen, müssen zunächst drei Tage lang in Einzel-Quarantäne. Danach dieselbe Prozedur weitere drei Tage lang für jede Mannschaft (gemeinsam). Von Riga werden die Spieler also so gut wie nichts sehen: bleib in Deiner Bubble - das ist die Devise. Noch drei Tage vor Beginn des Turniers sah sich die lettische Regierung nicht imstande darüber zu entscheiden, ob es bis zum 5. Juni vielleicht doch auch Spiele mit Zuschauern geben kann (NRA).
Und wie sehen es die Rigenser/innen? Die lettische Eishockeymannschaft trainierte doch tatsächlich mit Hilfe der "Zoom"-Plattform - das kennen inzwischen viele ähnlich. Von "Metallzäunen und Polizeieskorten" schreibt das Portal "Jauns.lv". Das "Olympische Sportzentrum", wo sonst Schwimmbecken, Sporthallen, Tennisplätze und sogar einen Volleyballplatz mit Sandboden für die Öffentlichkeit bereit stehen, sind seit dem 9. November (wegen Covid19) für die allgemeine Nutzung geschlossen. Wo sonst bis zu 4.000 Tagesbesucher/innen sich austoben können - das wird jetzt exklusiv für gut bezahlte Elitesportler geöffnet. "Schade, dass die besten Fans der Welt uns nicht werden antreiben können!" sagt da auch Kaspars Daugaviņš, einer der besten lettischen Eishockeyspieler, in einem Interview mit "Sportazinas".
Es ist wie NATO-Gipfel und Eishockey-WM zusammen - wenn wir nur die Austragungsstätten betrachten: 2006 fand in der "Arena Riga" schon einmal eine Eishockey-WM statt, im gleichen Jahr lud Lettland zum NATO-Spitzentreffen in das "Olympische Sportzentrum" ein (Bericht NATO-Gipfel / Vorbericht NATO-Gipfel / Bericht WM2006).
Und wie steht es diesmal um die sportlichen Chancen aus lettischer Sicht? "Wir müssen spielen wie eine Familie", meint Torhüter Elvis Merzļikins (lsm / sportazinas). Aber nein, bevor uns nun Bilder in den Sinn kommen von Brettspielen mit Mama und Papa - Merzļikins Aussage hat einen anderen Hintergrund: seine Frau Aleksandra erwartet ihr erstes Kind. Fürs Nationalteam wird der junge Nachwuchstorwart, der bei den Columbus Blue Jackets in den USA spielt, diesmal gar nicht auflaufen.
Übrigens: sollten die Russen gewinnen, wird statt der Nationalhymne in Riga das Pianokonzert Nr. 1 von Tchaikovsky gespielt werden. Zunächst gibts aber auf jeden Fall eine Partie Deutschland-Lettland: am Dienstag den 1. Juni ab 19.15 Uhr. Vorerst alles ohne Zuschauer - auch hier regiert vorerst noch ein zu hoher Inzidenzwert.
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