Nein, es ist unwahrscheinlich, dass Indien sich des lettischen Feiertagskalenders bewußt war, als genau heute am frühen Morgen des 23.Juni 2017, eine Rakete des Typs PSLV-C38 vom "Satish Dhawan Space Centre" im indischen Sriharikota abhob (Indian Express). 31 Satelliten werden damit auf eine Umlaufbahn gebracht - unter anderem einer (der erste!) lettischer Bauart. Von der "Venta-1" kündigte ihr Erbauer, Prof. Dr.-Ing. Indulis Kalniņš, schon vor 5 Jahren in der "Baltischen Stunde" an: "Unser Satellit ist startklar"!
Der Raketenstart heute morgen konnte im Internet per Livestream verfolgt werden. Das Satelliten-Projekt wurde in Kooperation der Hochschule im lettischen Ventspils (Ventspils Augstskola), der Hochschule in Bremen und der OHB Bremen gebaut, 2015 noch einmal leicht umgebaut. Der lettische Satellit wird nun in ca. 505 km Höhe die Erde 16mal innhalb 24 Stunden umkreisen, so teilte es Agnese Jēkabsone, die Sprecherin der Hochschule, der Presse mit (TvNet). Der Satellit soll helfen, Schiffsbewegungen auf den Meeren in breiterem Ausmaß als bisher mitverfolgen zu können. Weiterhin soll der Satellit auch von der Hochschule Ventspils für Studierende der Raumfahrttechnologie genutzt werden.
Aigars Krauze, Koordinator des Projekts auf lettischer Seite, hatte das Ereignis vor Ort in Indien mitverfolgt und zeigte sich in einer ersten Reaktion sehr zufrieden: "Es war eine sehr gehobene, fast feierliche Atmosphäre hier, und alle Beteiligten am Projekt haben einen großen Zusammenhalt gezeigt." Nachdem auch ein litauischer Satellit mit derselben Rakete den Orbit erreichte, und der estnische "EstCube" schon vor vier Jahren eingesetzt wurde, haben nun alle drei baltischen Staaten Zugang zu Erfahrungen und Forschungen auf dem Gebiet der Raumfahrttechnologie.
Inzwischen meldete die Hochschule Ventspils stolz per Twitter: "Wir haben die ersten Signale vom Satellit empfangen! Alles arbeitet normal!"
Einzelheiten zum Satellit:
Homepage der Hochschule Ventspils zu VENTA-1 / Spaceflight101 / VHTP / Wikipedia / EAS
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