Aus Anlaß seines 150.Geburtstages sind in Riga eine Auswahl von 140 seiner Werke zu sehen: Malerei und Grafik, manchmal figürlich, manchmal Landschaftsmalerei, aber auch charakteristische Szenen aus dem Alltags- und Sonntagsleben der damaligen Letten, die sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gerade erst ihrer Eigenart und ihrem Willen zur Eigenständigkeit zu besinnen begonnen hatten. Manchmal impressionistisch, manchmal symbolistisch - auch Jugendstil und die lettische Folklore prägten ihn.
eines der berühmtesten Rozentāls- Bilder: "nach dem Kirchgang" |
noch ein bekannter Rozentāls - eindeutig mitten im Jugendstil - "Prinzessin mit Äffchen" |
Der große Andrang an Besuchern der Ausstellung zeige, wie beliebt der Maler heute in Lettland ist - so die lettische Presse. Sowohl das nationale Element findet sich hier, wie auch etwas sehr modernes, ja sogar ein wenig "Kosmopolitismus", urteilt die "Latvijas Avize" und schlußfolgert: "Jedem sein eigener Rozentāls". Mit ihm kamen damals andere Künstler seiner Generation auf, die allerdings noch die Zeit des unabhängigen Lettland erleben konnten: Vilhelms Purvītis, Johans Valters (dt. Johann Walter-Kurau), oder auch der Bildhauer Teodors Zaļkalns (Grīnbergs). "Selbst heute", so die "Latvijas Avize" weiter, "ist so jemand selten zu finden, der sowohl Gemälde höchster Qualität von Familien, Porträts. Landschaften oder Stilleben malt, gleichzeitig mystische oder märchenhafte Motive, dann wieder Altarbilder - kein Rückblick auf die lettische Kunst kommt heute ohne einen Rozentāls aus." TVNet zitiert aus einer kunsttheoretischen Schrift des Künstlers: "Etwas Neues in jeder Arbeit zu schaffen, das ist das Ideal des Künstlers." Und die NRA titelt, leicht pathetisch, über Rozentāls: "Ein Genie aus der armen Bauernschmiede."
Die Ausstellung der Werke von Janis Rozentāls ist bis zum 30.Oktober im Lettischen Nationalen Kunstmuseum zu sehen.
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