20. Januar 2009

Segliņš und Rotwein


Alle Letten wissen jetzt, dass der lettische Innenminister Mareks Segliņš Rotwein und seine Frau Weißwein bevorzugt. Er kaufte seinen Rotwein am Abend des 13. Januars, als in Riga so viel randaliert wurde, in einem Restaurant, weil er keine langen Schlangen an den Supermarktkassen leiden kann. Die Letten wissen auch, dass er schon seit drei Jahren keinen Hochprozentigen Alkohol konsumiert, nur Wein und Bier. Und auch, dass er von dem Vandalismus in Rigas Altstadt vordem Fernseher mit einem Rotweinglas in der Hand erfahren hat. Er hat auch keinen eigenen PKW, und da sein Fahrer den Dienstwagen schon in der Garage geparkt hatte, musste er auf ihn warten. In dieser Zeit schickte er ein paar SMS an seinen Kollegen in Riga, die vor Ort waren, und eine an seine ehemaligen Parteikameraden Artis Pabriks, in der er ihn als einen Verräter bezeichnete. Und alle wissen jetzt auch, dass Segliņš niiiiiiiiiiie mehr im Leben Pabriks „Hallo” sagen wird...

Über das alles wissen jetzt Letten bescheid. Und das Volk hat auch das Recht zu wissen, was die Minister machen oder welcher ihre Lieblingsweinsorte ist. Weil in Lettland fast jeder jeden kennt und wenn man nicht direkt mit jemandem befreundet, verwandt oder verschwägert ist, dann ist die Tante der Nachbarin väterlicher Seite bestimmt mit dem zusammen zur Schule gegangen … So ist es eben … in kleinem Lettland.

1 Kommentar:

Rittergeorg hat gesagt…

Ja Ja, das kleine Lettland ist manchmal wie ein Dorf. Es ist ein schönes Dorf aber eben mit den Problemen die ein Dorf in Krisenzeiten haben kann. Es könnte jedoch auch das Gegenteil passieren aber davon ist dieses Dorf im Moment wohl weit entfernt!