Noch immer gibt es große Unterschiede in Lettland: die Digitalisierung des öffentlichen Lebens schreitet voran, obwohl natürlich viele sich privat keinen schnellen Rechner hinstellen können, um ständig im Internet zu surfen.
Für diejenigen, die dazu in der Lage sind, wird immer wieder erstaunliches geboten. So stellt zum Beispiel das lettische Ministerkabinett vollständige Gesetzesvorlagen, die im Parlament diskutiert werden sollen, auf die regierungseigene Webseite zur öffentlichen Einsicht. Wer von dort aus ein wenig weiterklickt, gelangt auch auf eine Auflistung von Dokumenten zu aktuellen Fragen (Lettisch-Kenntnisse allerdings vorausgesetzt).
So finden sich zum Beispiel auch regierungsamtliche Dokumente, wie zum Beispiel die Auflistung der durch den Sturm vom 14./15.Januar 2007 verursachten Schäden an staatlichen Gebäuden. Gemäß dieser Liste (umfasst alle amtlich bis zum 16.1.07 gemeldeten Schäden) ist an kommunalen Gebäuden an diesen beiden Tagen in Höhe von 331.799 Lat (ca. 500.000 Euro) entstanden, davon 152.108 an Schulen und Kindergärten. Das lettische Finanzministerium wurde angewiesen, 350.000 Lat aus Sondermitteln für die Schadensbegleichung bereitzustellen.
In dieser Liste finden sich 73 Einzelschäden, teilweise penibel aufgelistet. Am häufigsten werden dabei Schäden an Dächern genannt (Dach zerstört, oder Dach teilweise abgedeckt). Aber auch andere Sturmopfer werden genannt: umgestürzte Bäume (vor allem in der Region Daugavpils und Ventspils), Schäden an Verkehrszeichen, in Parks, auf Friedhöfen, auf Kinderspielplätzen, und an Strandabschnitten.
Wer nachschlagen möchte, wem die Tageszeitung zu ungenau berichtet, oder wer sich dafür interessiert, welche Sorgen die eigenen Bürgermeister haben: hier bekommen es nicht nur die Gemeinderatsmitglieder zu hören (wie es in Deutschland vielleicht wäre?), sondern die allgemeine Öffentlichkeit.
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