Es wäre vielleicht übertrieben, Lettland und Deutschland sportlich auf gleicher Höhe zu sehen: in einem Land von über 80 Millionen Menschen scheint die sportliche Auslese doch ungleich bessere Möglichkeiten zu haben als unter den knapp 2 Millionen Lettinnen und Letten. Aber obwohl die Anzahl der Fußball-Anhänger angeblich auch in Lettland steigt, begründen die beständigen Erfolge der lettischen Eishockey-Nationalmannschaft immer wieder den Status der lettischen Sportart Nr. 1.
Vielleicht trägt der heutige Sieg zur Legende bei: im Rahmen der Eishockey-Weltmeisterschaft 2012 besiegt Lettland die deutsche Nationalmannschaft mit 3:2 - Miks Indrašis, Miķelis Rēdlihs und Aleksejs Širokovs waren die Torschützen. Torhüter Edgars Masaļskis hielt für die Letten den Sieg fest.
"Ein typisches lettisches Spiel", erzählte Starstürmer Kaspars Daugaviņš nachher der lettischen Presse, "alle waren müde, wir hatten nicht mehr viel zuzulegen. Aber mit harter Arbeit und Hingabe haben wir den Sieg erkämpft!"(Sportacentrs) Harte Arbeit als lettische Tugend?
"Deutschland von Letten schockgefrostet" titelt Sport1 über das Spielergebnis. Tugenden? "Die Letten waren sehr schnell" heißt es hier. Außerdem ist von "schlittschuhläuferisch überlegenen Letten" die Rede.
Vielleicht hat auch deutsches "Mitfiebern" gefehlt. Wer sich nur im Fußball auskennt, sollte also im Mai nicht immer nur auf Pokalentspiele und Championsleague schauen. Auch die Frühlingswärme kommt in Lettland immer etwas später - also: im Mai ist die richtige Zeit für (lettische) Eisheilige!
1 Kommentar:
Tas man ļoti patīk! Herzliche Gratulation!
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