Es ist immer vorteilhaft, wenn man in einem fremden Land die Sprache den Einheimischen spricht. Ich hoffe, dass es den deutschen Touristen von heute nicht so geht, wie den drei Deutschen vor ungefähr 80 Jahren.
Drei dicke Deutsche*
Es kamen einmal drei dicke Deutsche nach Lettland; sie konnten kein Lettisch. Sie machten ab, dass sie sich die ersten drei Sätze, die sie hören, merken würden. Sie gingen die Straße lang und sahen drei spielende Kinder. Die Kinder schauten sich die Deutsche an und sagten: „Trīs resni vācieši“ („Drei dicke Deutsche!“). Die Deutschen wiederholten laufend die Worte bei sich: „Drei dicke Deutsche!“ Weiter gingen sie durch den Markt, wo die Menschen sich stritten. Dann rief spontan einer: „Par div mārciņ sviesta!“(„Für zwei Pfund Butter!“). Auch diesen Satz merkten sie sich und wiederholten: „Trīs resni vācieši“ und „Par div mārciņ sviesta!“. Jetzt kamen auf die Straße zwei Menschen entgegen. Der eine sagte: „Nuja, ka tā vajag!" („Na klar, so ist es gut!“). Die Deutschen gingen hinter der Stadt in einen Wald, und da sahen sie einen erschlagenen Menschen. Sie blieben stehen und wunderten sich. Da kam plötzlich die Polizei und fragte: „Kas šo cilvēku nosita?“ (Wer hat diesen Menschen umgebracht?). Die Deutschen antworteten: „Trīs resni vācieši“. „Warum,“ fragte der Polizist weiter. „Par div mārciņ sviesta,“ sagten die Deutschen. „Das muss ich euch verhaften“. Die Deutschen: „Nu ja, ka tā vajag!"
*P. Birkerts, Lettische Volksanekdoten, III, 58, 2789, Erzählt von V. Kreicberğe.
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