Auch 2005 haben immer mehr Radtouristen die baltischen Staaten entdeckt. Besonders der Tourismus auf dem Lande wei�, was den Radlern zu verdanken ist: gerade die Deutschen nehmen gern das Radl mit und pr�gen so auch in den baltischen Landen die Tourismusentwicklung. Mehrere F�hrlinien �ber die Ostsee freuen sich ebenfalls �ber den G�steansturm, und die Zahl der Radreiseberichte zum Thema "Baltikum" nimmt nicht nur im Internet zu.
Allerdings m�ssen die Radreise-Interessierten immer noch einen gro�en Bogen um die Stadt machen, die gern sich so gern "baltische Metropole" nennt. Hier kollabiert nicht nur der PKW-Verkehr Tag f�r Tag in einem Ma�e, dass ein Radausflug in die lettische Hauptstadt schon l�nger Zeit schlicht einfach als "gef�hrlich" einzustufen ist.
Bild unten:
Radfahren in Riga - Abenteuer auf eigene Gefahr....
Ein Bericht der Tageszeitung RIGAS BALSS von Anfang dieser Woche best�tigt nun erneut diese Zust�nde.
Trotz steigender Zahl der Unf�lle mit Fahrr�dern im Stadtverkehr hat die Stadt Riga die Sicherung und Entwicklung des Fahrradverkehrs v�llig verschlafen.
Es folgen Ausz�ge aus einem Beitrag der Journalistin Laura Brance (sinngem�� �bersetzt).
Schon wieder ein Fahrradfahrer vom Auto �berfahren
Beitrag von Laura Brance, RIGAS BALSS
Der Bau von Radwegen geht nur langsam voran, obwohl jetzt auch der Rigaer Stadtrat beginnt die mindestens 10.000 Radler in Riga zu unterst�tzen. Immer wieder gibt es Unf�lle.
Ein Velokurier, der in der ersten Septemberwoche von den Vorderreifen eines Autos �berfahren wurde, blieb direkt mitten vor dem Auto liegen. Der Mann �berlebte und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Auf den Stra�enbahnschienen zu Fall gekommen
Der Fahrer eines Mercedes war Freitag morgen um etwa 9.30 Uhr auf der VEF-Br�cke Richtung Zentrum gefahren, als er sich pl�tzlich fragte, ob nicht vor dem Auto ein Radfahrer gelandet w�re. Die Information der Polizei sagte nichts dar�ber aus, was die genaue Untersuchung des Unfallhergangs ergeben hat. Aigars Berzins konnte als Polizeisprecher nichts dar�ber sagen, wei schwer die Verletzungen seien, aber "leicht seien sie sicher nicht". In diesem Jahr n�hert sich in Riga die Gesamtzahl der verletzten und zu Tode gekommenen Radler bereits der 100. Daher bem�ht sich die Stadtverwaltung auch darzulegen, dass etwas geschehe, damit auch die Sicherheit dieser Verkehrsteilnehmer erh�ht werden kann.
Radwege auf Fusswegen angeblich unrealistisch
Der Pressesprecher der Verkehrsabteilung in der Stadtverwaltung, Andris Pudans, erz�hlte RIGAS BALSS, dass spezielle abgetrennte Fahrradstreifen auf Rigas Fu�g�ngerwegen praktisch unm�glich seien, obwohl diese Praxis ja im sonstigen Europa weit verbreitet sei. Rigas Fu�g�ngerwege seien nicht so breit, und dazu schlie�en an vielen Stellen noch die Haltestellen der �ffentlichen Verkehrsmittel diese M�glichkeit aus: dort k�nnte es zu Zusammenst��en mit anderen Verkehrsteilnehmern kommen. Daher m�sse es zum Bau spezieller Radwege kommen, die nach M�glichkeit auch weit ab von Hauptverkehrswegen entstehen sollen, so Pudans. Gegenw�rtig f�hre der einzige innerst�dtische Radweg von vom Ortsteil Imanta ins Zentrum. Die Stadt plant eine Verl�ngerung bis nach Bergi un Vecmilgravis. Am besten sei eine Verl�ngerung gleich bis hinaus nach Vecaki, erg�nzt der Pressesprecher des Stadtrats, Dzintars Zaluksnis.
Die versprochenen Millionen
Im st�dtischen Kommittee f�r Verkehrsfragen hat f�r das kommende Jahr 2006 ein Radweg vom Zentrum nach Vecm?lgr?vis h�chste Priorit�t. Dieses 1,32 Millionen-Lat Projekt (ca. 1,9 Millionen Euro) wurde k�rzlich auf der Priorit�tenliste des Komittees von Platz 19 hinauf auf Platz 4 gesetzt. Dennoch muss diese Projektliste erst noch vom Komittee f�r Haushalts- und Finanzfragen und auch vom Stadtrat selbst noch genehmigt werden. Erst im Dezember wird gekl�rt werden k�nnen, wie der Haushalt f�r 2006 genau aussehen wird.
Zaluksnis wertet speziell den Abschnitt auf der Brivibas iela in der N�he der lettischen sportp�dagogischen Akademie als "Todessstreifen" f�r Radfahrer, mehrere Kilometer lang. Auf die Projektierung einer Umgestaltung muss hier noch lange gewartet werden. Auch f�r eine beantragte staatliche Hilfe von 59.648 Lat (85.714 Euro) f�r einen Radweg vom Zentrum nach Darzini, soll nun angeblich genauso wie der Radweg nach Bergi (15.000 Lat / 21.500 Euro) hohe Priorit�t bekommen. Bisher existiert aber nach den Worten von Zaluksnis noch kein einziger Fall, dass eine solche Beihilfe vom lettischen Staat auch tats�chlich gew�hrt wurde.
In Zahlen:
Tote bei Radlerunf�llen in Riga Januar bis August 2005: 3
Verletzte im gleichen Zeitraum: 75
Infos �ber Radfahren in den baltischen Staaten, �ber Radtouren-Angebote, und Kontakt zu Radlerinitiativen erhalten Sie am besten
- �ber die Internet-Seite des Projekts BALTIC CYCLE (Ansprechpartner in Litauen): www.bicycle.lt
- �ber den Fahrradclub ADFC: www.adfc.de
- beim estnischen Fahrradklub V�NTA �GA: www.bicycle.ee
- bei den Velokurieren von Riga: www.velokurjers.lv
- und nat�rlich auf den Seiten von www.infobalt.de
Foto unten:
Fahrradkurier in Riga - ein gef�hrlicher Job!
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