Mit diesem Foto erinnert die US-amerikanische Flüchtlingsinitiative HIAS an einen ihrer aktiven Unterstützer: "Max schaffte es, eine Geschichte von Leid und vielen Qualen in eine Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Unterstützung für die Schwachen und Machtlosen zu verwandeln", schreibt die Initiative zum Gedenken. |
Michelson war 15 Jahre alt, als Nazi-Deutschland Lettland besetzte. „Übernacht wurden wir nicht mehr als Menschen angesehen“, erzählte er einmal. Er verlor seine gesamte Familie und überlebte selbst drei Konzentrationslager nur knapp. Zwei Jahre nachdem er 1945 durch Einheiten der US-Armee aus dem KZ befreit wurde, übersiedelte er in die USA.
Michelson hielt bis ins hohe Alter im wieder Vorträge an Schulen und setzte sich sowohl für rückhaltlose Aufklärung über die begangenen Verbrechen, wie auch für Versöhnung und gemeinsames Arbeit für eine bessere Zukunft ein. Er arbeitete auch zusammen mit Wissenschaftlern in Lettland, wie auch dem Lettischen Staatsarchiv. Außerdem engagierte er sich auch für Flüchtlinge aus Syrien. Auf Deutsch liegt sein Buch "Stadt des Lebens, Stadt des Sterbens - Erinnerungen an Riga" vor, dessen Manuskript Michelson zusammen mit seinem Sohn Gregory erarbeitete, und das 2007 in deutscher Fassung im Psychosozial-Verlag erschien.
Vor vier Jahren, im August 2013, war er mit Unterstützung der Schwarzkopf-Stiftung auch in einem Gymnasium in Berlin zu Gast gewesen.
Max Michelson starb am 10. August 2017 im Alter von 92 Jahren.
Leo Michelson, dem ein eigenes Kunstmuseum in Marshall, Texas gewidet ist, war ein Onkel von Max Michelson.
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