Mit den lettischen Ligo-Feiern sind ja so einige unverzichtbare Bräuche verbunden: frisch gebrautes Bier trinken, Blumen- und Eichenlaubkränze winden, selbst gemachten Kümmelkäse essen, übers Feuer springen oder die Farnblüte suchen. Was aber hat es mit dem Gerücht auf sich, dass Mitsommer "alles erlaubt" sei? Ähnliches ist im deutschen Karneval bekannt - die eine, unangenehme Seite davon ist hinterher an der steigenden Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluß abzulesen.
Und wie sieht es eigentlich neun Monate später aus? Ein Bericht im lettischen Portal "Delfi", der sich auf Zahlen des lettischen Statistikamts beruft, rechnet nach: es gab durchaus schon Jahre, in denen eine abrupt steigende Zahl an Neugeborenen im darauffolgenden März als "Spätfolgen" zu verzeichnen waren. In den Jahren 1960 bis 1995 soll es immer mehr März-Geborene in Lettland gegeben haben, ab 1996 schwächte sich diese Tendenz wieder ab (zu Gunsten der Sommer-Geborenen). 2009 und 2010 war es dann wie früher: die meisten Kinder wurden im März geboren. Im Jahr 2015 wären es 1853 März-Kinder.
Das Nachwuchs-Thema nimmt auch die Zeitschrift "IR" auf und stellt fest, dass 2014 erstmals seit langem wieder eine positive Statistik bei den Neugeborenen in Lettland zu verzeichnen ist. Die Nachwuchszahl im vergangenen Jahr überstieg die Sterbezahl um 240. 21.746 Babies waren es insgesamt, die absolut höchte Zahl der vergangenen fünf Jahre. Die Kindersterblichkeit lag dabei bei 3,8 pro 1000 Neugeborenen (1995 = 18,8).
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