auch online beeindruckend: Dichte und Nachhaltigkeit der Weißstorch-Population in Lettland |
Nach Aussagen der Ornithologen zeigen die bisherigen Beobachtungen, dass es gegenwärtig in Lettland sogar mehr Nester als vor 10 oder vor 20 Jahren gibt. Beim vorigen mal wurden 10.600 Paare gezählt - insgesamt fast 5% aller Weißstörche der Welt ziehen ihren Nachwuchs auf lettischem Gebiet groß (in Litauen 10.000, Polen 52.000, in Deutschland 5.563 Paare bzw. Nester). Bis zu 65 Nestern auf 100 km² gibt es in einigen Gebieten, der Durchschnitt liegt bei 17. Dabei steht der Weißstorch auch als Indikator, wie gut es anderen Tieren im ländlichen Lettland geht.
Dabei haben Weißstörche Lettland erst relativ spät für sich entdeckt. Noch im 18.Jahrhundert wurden sie nur in Kurland beobachtet, nördlich der Daugava jedenfalls nicht. Als die ersten systematischen Storchenzählungen in Lettland begannen, im Jahre 1934, nisteten noch 80% aller Störche auf Bäumen - erst danach wurden die Telefon- und Elektromasten erobert. Noch 1974 fanden sich nur 1% der Nester auf Elektroleitungsmasten - heute sind es um 70%.
Die enge Verbindung zwischen Störchen und Stromleitungsmasten hat auch die Kooperation zwischen Stromversorgungsunternehmen (Latvenergo) und Ornithologen erfordert. Bei der diesjährigen Zählung sind neben den Latvenergo-Mitarbeitern sogar 220 Schulklassen involviert. In diesem Frühjahr kamen die Störche 2-3 Wochen früher als gewöhnlich - erwartet von einer Bevölkerung, die sich beim Schutz der Störche weitgehend einig ist. "Unser kleines Lettland ist eine Storchen-Großmacht", so sieht es Ornithologin Māra Janaus.
In dieser Woche bietet der LOB ein Sommerlager für Kinder an. Unter dem Motto "Gribu būt ornitologs!" ("Ich möchte Ornithologe werden") konnten Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren eine Woche lang zusammen mit erfahrenen Wissenschaftler/innen die Natur erforschen.
Lettischer Ornithologenverband / Infobroschüre LATVENERGO und Storchenschutz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen