Bauern neigen oft zu Pessimismus - zumindest zu einer skeptischen Grundhaltung. Aber die neuesten Zahlen sowohl vom staatlichen Statistikamt wie auch vom lettischen Landwirtschaftsministerium bilanzieren für 2012 mit insgesamt 1,88 Tonnen geernteter Getreide das erfolgreichste Jahr seit langem. Zum Vergleich: in den 1930er Jahren wurde in Lettland jährlich etwa 1,3 Mill. t geerntet, 1990 waren es etwas mehr als 1,6 Mill. t, und die seitdem beste Ernte wurde im Jahr 2008 mit 1.689 Mill. t eingefahren.
Zusätzlich positiv machen sich schlechte Ernten anderswo (z.B. USA) bemerkbar: mit steigenden Weltmarktpreisen bei Getreide bekommt der lettische Bauer mehr fürs Geld (bzw. mehr für die Lieferung). Normal fallen ja gute Ernten oft mit fallenden Preisen zusammen - diesmal nicht.Die Erntemenge des Vorjahres wurde glatt um ein Drittel und das bisherige Rekordjahr 2008 um 11% übertroffen.
Lettische Agrarlandschaften - hier Nähe Vecgulbene - wie geschaffen für großflächigen Getreideanbau? |
Laut einer Landwirtschaftszählung aus dem Jahr 2010 gibt es in Lettland knapp 90.000 Bauernwirtschaften. Dabei sind klare Tendenzen spürbar: die Gesamtzahl der Bauern sinkt, die Summe der genutzten Fläche bleibt gleich, die Zahl der Höfe mit mehr als 100ha Nutzfläche steigt. Die mittlere Größe der lettischen Höfe stieg von 25.5ha im Jahr 2007 auf 34,5ha 2010. Die durchschnittlich größten Höfe liegen in Zemgale, im Süden Lettlands: in Dobele sind es durschnittlich schon 47,3 ha, in Tērvete 46,2 ha.
Pressekonferenz).
In Lettland wird immer noch darüber diskutiert, warum Landwirte in Westeuropa immer noch höhere Direktzahlungen von der EU erhalten als ihre lettischen Kolleginnen und Kolleginnen. Bisher konnten sich die EU-Mitglieder jedoch noch nicht auf den Rahmen einer gemeinsamen Haushaltsplanung einigen.
Auch werden Sorgen geäußert dass immer mehr Ackerland an Ausländer verkauft werde.
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