Gar kein Geheimnis, im Gegensatz zum historischen Vorbild, macht der Hersteller der "Trojanischen Pferde" aus Lettland um seine Produkte. Als aus vormals staatlichen Strukturen die GmbH "SIA Troja" gegründet wurde, ahnte zunächst niemand, dass ein kleines Holzschaukelpferdchen zu einem der beständigsten Produkte im In- und Ausland werden könnte - das erste Produkt dieser Serie wurden bereits 1972 hergestellt.
Im Jahr 2011 wiesen die "Trojaner" bereits einen Jahresumsatz von 11.9 Millionen Lat (ca. 17 Mill. Euro) auf.Produkte aus Sperrholz - nicht nur Spielsachen, sondern unter dem Markennamen KAYIA stellte die Firma auf der "Boot 2012" in Düsseldorf seine "Skimboards" vor - neben der Chance, auf deren gute Einsetzbarkeit an den langen lettischen Ostseestränden hinzuweisen wurden auch eigene Werbefilmchen hergestellt, um "Skimboards" auch in Lettland erstmal dem potentiell interessierten Publikum vorzustellen.
Also mehr als nur süße Schaukelpferdchen. Natürlich sind auch Tische, Stühle, Regale und Dokumentenschränke im Angebot der Firma.Eine halbe Million Lat habe der lettische Konzern "Latvijas Finieris", selbst seit 1992 "re-privatisiert", in "Troja" investiert - vielleicht kommt also daher die Idee für den Namen? Unter anderem wurden so neue, computergesteuerte Fertigungsanlagen gebaut, mit weitaus mehr Möglichkeiten verschiedene Produkte anzubieten als das in den 90er Jahren der Fall war, als die einzige Alternative zum traditionellen Schaukelpferd eine "Schaukelgiraffe" angeboten wurde.
Die Firmenleitung weiss auch von Kontakten und Projekten mit der Autoindustrie in Deutschland zu berichten - allerdings sei das Geschäft hier stark von der 2009 einsetzende Krise betroffen gewesen. Und wer Lettland besucht, dem werden die Troja-Produkte sogar sehr häufig begegnen: die Firma stellt auch Verkehrszeichen her, aus besonders haltbar gemachtem lettischen Birkenholz produziert (ausgeliefert mit 5 Jahren Garantie). Aber der überwiegende Teil der Firmenproduktion geht in den Export - und sorgt so für eine etwas bessere lettischen Handelsbilanz. Neben Deutschland sind auch Italien und Schweden inzwischen unsere Hauptkunden unter den insgesamt 31 Ländern in die wir exportieren, erzählt Troja-Vorstandsmitglied Jānis Biķis der Zeitschrift "IR". "2007 hatten wir noch 155 Angestellte", erzählt er, "heute haben wir bei gesteigerter Arbeitseffektivität noch 100, die im Vergleich zu damals das Doppelte leisten."
Konkurrenzfähigkeit auf einem wachsenden Weltmarkt sei heute das Stichwort. "Anfang der 90er Jahre kostet ein Schaukelpferdchen noch 2 Dollar, heute 9 Lat. Aber dennoch können wir mit China nicht mithalten," meint Biķis. Ehemals als erstes Tochterunternehmen von "Latvijas Finieris" gegründet, sind die Firmenanteile heute Besitz von 15 Einzelpersonen. Die Firma trägt großen Anteil daran, dass Lettland inzwischen zum drittgrößten Produzenten von Sperrholz aus Birke geworden ist - hinter Russland und Finnland.
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