Nun gibt es auch die Internetseite zur Kampagne - oder umgekehrt?
Mit der Absenderadresse >jevotepour[ät] unepresidentepourleurope.eu< werden gegenwärtig Emails verschickt, die auf eine Seite einer Internetdienstleistungsfirma in Frankreich verweist. Dort wiederum wird zur Unterzeichnung einer Petition aufgerufen, die sich für Vaira Vike-Freiberga als Präsidentin des Europäischen Rats einsetzt (une presidente pour leurope).
Leider verrät die gegenwärtige Kampagnenseite in ihren drei verfügbaren Sprachen nichts über die Initiator/innen - das ist leider anders als damals. Unter "Kontakt" wird lediglich ein allgemeines virtuelles Kontaktformular angeboten, und wer sich für den Betreiber der Seiten interessiert, erfährt auch nicht mehr das es die Firma DIGIPLACE in Frankreich ist.
Schade, ich hatte eigentlich gedacht, dass sich niemand verstecken muss, der sich für eine international anerkannte Frau, Ex-Präsidentin, Vermittlerin in vielen Streitfragen einsetzt, die in mehreren sehr unterschiedlichen Ländern der Welt gelebt hat, und so oft das Verbindende und Menschliche gesucht und betont hat, dass die Menschheit weiterbringt in den wichtigen Kernfragen. Ich hätte mich gern für eine Kandidatin eingesetzt, die nicht erst betonen muss dass sie eine Frau ist, um sich als Kandidatin zu qualifizieren. So aber bleibt dieser Unterstützer/innenkreis vorerst unklar. Die entsprechenden Emails gingen heute von einem zur anderen. Leider nur mit anonymem Absender.
Aber halt! Da war doch noch was? Richtig, es gibt noch die Seite der "VVF Consulting GmbH", gegründet und betrieben von der Ex-Präsidentin selbst. Hier finden sich in englischer, französischer und lettischer Sprache Neuigkeiten zu ihren neuesten Aktivitäten - und auch tatsächlich ein Link zur erwähnten Kampagnenseite.
Was sich hier auch findet (links unten auf der Seite): Ein offen zugängliches Statistiktool der Firma "Sitemeter" (Los Angeles), das aussagt, dass die Erfassung dieser Seite im Juni 2009 begonnen wurde und in letzter Zeit stark ansteigende Zugriffszahlen aufweist. Waren es im gesamten September noch 427 Leser/innen, im Oktober bereits 934, so sind es in den ersten fünf Novembertagen bereits 583 Interessierte (gestern 226, heute bis 17 Uhr bereits über 280). Was dort ebenfalls ersichtlich ist (denn das Stitistiktool ist nicht per Passwort geschützt): über 90% der Leser/innen kamen von der Kampagnenseite "www.awomantoheadeurope.eu", 35% kommen aus Lettland, der Rest aus allen Ländern der Welt (ca. 6% aus Deutschland).
So gesehen - eine gelungene Kampagne. Schade wäre nur, wenn der Eindruck haften bliebe, sie sei lediglich selbst inszeniert, und rein virtuell. (die Fotos entstammen der Kampagnenseite einepraesidentineuropas.eu)
Lesen wir noch ein wenig weiter bei "VVF-Consult". Hier steht ein wenig mehr über das, was Vike-Freiberga selbst für wichtig hält bei ihrer Kandidatur. Dort ist Folgendes aufgeführt:
- die symbolische Wert, eine Frau als Kandidatin aufzuführen
- Vike-Freiberga als Mediatorin
- Vike-Freibergas Land, Lettland, als eine Nachricht der Hoffnung: Europa kann alles erreichen!
- Politische Ausgewogenheit, unabhängig von Parteien
Ergänzung (5.11.09)
Inzwischen gibt es zwei unterstützende Presseartikel zur Kampagne
European Voice (5.11.09, englisch): Thank you, Doña Quixote, for seeking the presidency
Ergänzung (7.11.09)
Auch die lettische Zeitung DIENA ist inzwischen mal drauf gekommen, Vike-Freiberga mal nach der "Webseite ihrer Unterstützer/innen" zu fragen (6.11.). Antwort: Gegenwärtig habe man nicht vor, die konkreten Namen dieser Unterstützer/innen zu veröffentlichen. Vike-Freibergas Sprecherin Daina Lasmane sagte, auf die Seite www.awomantoheadeurope.eu angesprochen, man wisse von der Seite und habe auch Fotos zur Verfügung gestellt. Vike-Freiberga sei aber nicht selbst die Betreiberin. "Das ist eine Seite, von der wir wissen", so Lasmane. Es seien "Menschen, die Frau Vike-Freiberga ehren und achten und als geeignete Kandidatin ansehen." Auf die Frage hin, wann denn die Namen dieser angeblichen "Bürgerinitiative" zu Gunsten von Vike-Freiberga öffentlich gemacht werden, bestätigte Lasmane lediglich, dass sie selbst die Initiator/innen auch schon danach gefragt, aber keine Antwort erhalten habe.
Ergänzung (19.11.09)
Die Absender bezeichnen sich auch an dieser Stelle weiterhin lediglich als "wir" - ohne anzudeuten, wer Absender und Handelnde sind.
Ergänzung (7.11.09)
Auch die lettische Zeitung DIENA ist inzwischen mal drauf gekommen, Vike-Freiberga mal nach der "Webseite ihrer Unterstützer/innen" zu fragen (6.11.). Antwort: Gegenwärtig habe man nicht vor, die konkreten Namen dieser Unterstützer/innen zu veröffentlichen. Vike-Freibergas Sprecherin Daina Lasmane sagte, auf die Seite www.awomantoheadeurope.eu angesprochen, man wisse von der Seite und habe auch Fotos zur Verfügung gestellt. Vike-Freiberga sei aber nicht selbst die Betreiberin. "Das ist eine Seite, von der wir wissen", so Lasmane. Es seien "Menschen, die Frau Vike-Freiberga ehren und achten und als geeignete Kandidatin ansehen." Auf die Frage hin, wann denn die Namen dieser angeblichen "Bürgerinitiative" zu Gunsten von Vike-Freiberga öffentlich gemacht werden, bestätigte Lasmane lediglich, dass sie selbst die Initiator/innen auch schon danach gefragt, aber keine Antwort erhalten habe.
Ergänzung (19.11.09)
Folgende Nachricht ging heute an diejenigen, welche die den auf der Seite wiedergegebenen Aufruf zu Gunsten von Vike-Freiberga unterzeichnet haben:
"Sie haben die Online-Petition unterzeichnet und so die Kandidatur von Vaira Vike-Freiberga für die Präsidentschaft des Europäischen Rates unterstützt. Vor der Versammlung des Europäischen Rates am Donnerstag, den 19. November, werden wir der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft die Petition übergeben, damit sie vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs davon Kenntnis nehmen kann. Ihre Stimme wird somit wahrgenommen werden."Die Absender bezeichnen sich auch an dieser Stelle weiterhin lediglich als "wir" - ohne anzudeuten, wer Absender und Handelnde sind.
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