Die Beherbergungsbetriebe in Lettland verzeichnen den zweithöchsten Rückgang unter allen EU-Ländern - das berichtete kürzlich "financenet.lv", und stützt sich dabei auf Zahlen von EuroStat. In der vergangenen Wintersaison (November 2008 bis April 2009) sank demnach die Zahl der Touristen in Lettland um ganze 18,1%. Größer sei der Rückgang nur noch im baltischen Nachbarland Litauen gewesen.
Insgesamt übernachteten in lettischen Hotels und anderen Unterkünften im besagten Zeitraum 905.000 Gäste, gegenüber 1.105.000 im Jahr davor. Der größte Rückgang war dabei allerdings bei den Gästen aus dem eigenen Land zu verzeichnen: 33,3%, also ein glattes Drittel.Im Verhältnis machen die Gäste aus dem Ausland etwa zwei Drittel (603.000) der Gesamtgästezahl aus, der Rückgang war in diesem Bereich bei 7,6%. In Deutschland - auch das ist den EuroStat-Zahlen zu entnehmen - ging die Touristenzahl in der vergangenen Wintersaison nur um 3% zurück. Nur Slowenien und Österreich hatten noch geringere Ausfälle.
Diese Zahlen werden ergänzt durch eine Meldung der Agentur LETA (wiedergegeben bei NRA, reitingi), die Zahlen aus dem 2.Vierteljahr 2009 zitiert. Der Gästerückgang in lettischen Hotels betrug demnach satte 30%, bei Gästen aus dem Ausland (hier wird ein Prozentanteil von 71 angegeben) waren es 19% Rückgang. An dieser Stelle wird auch die Zahl der insgesamt in Lettland verfügbaren Gästezimmer genannt: 14.800 (= Bettenzahl 33.000). Dies war eine Steigerung gegenüber 2008 um 13%.
Also: waren es bei Eintritt in die EU in Lettland noch zu wenig Gästebetten und Hotels - sind es jetzt zuviel? Wer jetzt investiert, bzw. gerade neue Häuser eröffnet, wird es schwer haben.
80% aller ausländischen Hotelgäste bleiben gegenwärtig in Riga, weitere 8% in Jurmala. Erstaunlich dabei, dass von den lettischen Hotels über eine zu hohe Steuerlast klagen: in Estland, Polen, Finnland, und.... - Westerwelle, hör zu - auch in Deutschland sei die Steuerlast für die Hotels günstiger.
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