Laura jubelt - für Lettland, und als Hoffnung für Rio 2016 |
So wie vieles im modernen Lettland sich über Geldverdienen definiert, werden in der lettischen Presse auch gleich neben Rekorden und Medaillen die Höhe der Geldprämien genannt, die erfolgreiche Sportler vom Staat zu erwarten haben. 10.245 Euro Geldprämie stünden für die Bronzemedaillengewinnerin in Aussicht, für Trainer und Betreuer etwa die Häfte dieser Summe, und der Leichtathletikverband könne auf 35.572 Euro hoffen (Diena). Sponsorengelder sind hier natürlich nicht eingerechnet, aber hier ist das Umfeld alles andere als einfach: während die lettischen Teilnehmer bei großen internationalen Wettbewerben in der Regel von großen Firmen unterstützt werden (in Peking war es ein japanischer Autokonzern), wird es im sportlichen Alltag schwierig. So protestierten viele Sportler zum Beispiel noch im Mai diesen Jahres gegen geplante Maßnahmen der lettischen Regierung, die schnelle (und meist leichtsinnige) Kreditvergabe an Privatpersonen einzuschränken, denn eine der betroffenen Firmen sei ein langjähriger Sponsor des Sports (delfi). Viktors Lācis, ein Leichtathletik-Trainer, bezweifelte im lettischen "Sportstudio" erst kürzlich, dass Lettland gegenwärtig nicht in der Lage sei, Sportler auf höchstem Niveau hervorzubringen. Er begründete das mit dem Mangel an Wettkampfstätten. Im Unterschied zu Estland habe eben in Lettland längst nicht jede Stadt ein Stadion, und selbst bei der Erneuerung des Stadions in Riga gäbe es Verzögerungen (apollo).
Laura Ikauniece wird zu den Olympischen Spielen 2016 zusammen mit 14 anderen lettischen Sportlern von einem "Stipendium" profitieren können, das von einem Zusammenschluß lettischer Firmen finanziert wird.
aus der Fotoserie anläßlich der Sportler-Hochzeit - ob es im wahren Leben nicht eher umgekehrt ist? (Medaillengewinnerin Laura bringt einen unbekannten Langstreckenläufer ins Rampenlicht ...?) (Foto: Aleksandrs Sokolovs) |
Tochter Laura indes vertraut weiter ganz dem Prinzip der "Leichtathletik-Familie": 2014 heiratete sie Rolands Admidiņš, der bisher als Läufer auf den Strecken zwischen 1000m und 5000m oder als Crossläufer zu Hause war. Der Anlaß erzeugte auch deshalb Aufsehen, weil extra eine Serie erotischer Fotografien von beiden hergestellt wurde, mit deren Erzeugnissen Fans sich nun die Wohnungen tapezieren können.
Bei der diesjährigen WM in Peking sind die lettischen Leichtathleten mit insgesamt neun Sportlerinnen und Sportlern vertreten - ein weiterer Medaillengewinn wäre aber eine sehr große Überraschung.
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