"Es war im August. Das Essen mit ihr dauerte volle zwei Stunden. Mich hatte es überrascht, wie sehr sie sich mit Osteuropa identifiziert. Für sie sind es 'die unsrigen'; wir, die im Sowjetsystem groß geworden sind, werden bis zum Lebensende diese Brille nicht loswerden, mit der wir auf die Welt schauen. Es hat mich auch überrascht, wie gut sie Russisch spricht - wir haben teilweise miteinander Russisch gesprochen wenn wir wollten, dass uns niemand versteht. Sie kann auch die russische Mentalität nachfühlen, die Sowjetmentalität. Daher sieht sie alle Ereignisse auch von der irrationalen Seite. Es ist wichtig dass die Menschen, gegenwärtig abhängig von der Sicherheit Europas, auch die irrationale Umwelt fühlen und verstehen können - womit die Westler oft Probleme haben. Sie versuchen sich das immer logisch, pragmatisch aufzulösen - aber rein logische Erklärungen gibt es in Wirklichkeit nicht. Mich hat überrascht wie sehr, sehr schöne Augen sie hat: hellblau. Natürlich, sie ist eine sehr charismatische Person."
Das sagte der lettische Regisseur und Theatermacher Alvis Hermanis über ein Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im August 2014 in Salzburg, nachzulesen in der Ausgabe der Zeitschrift "IR" vom 3.Dezember 2014
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