Vor einigen Tagen wurden beim diejährigen ARD-Musikwettbewerb in München die Hauptpreise verliehen. Spätestens jetzt könnte der Name Gunars Upatnieks - dem diesjährigen Preisträger im Fach Kontrabaß - vielleicht auch in Deutschland noch etwas bekannter werden. Wenigstens so bekannt vielleicht, dass die Ausrichter des Wettbewerbs selbst ihn in Zukunft kennen sollten.
"Kontrabass als Soloinstrument ist ein rares Ding", so kommentiert "Klassikinfo" die Entscheidung, "entsprechend hoch ist das Niveau derer, die sich mit dieser Disziplin ernsthaft befassen". Der 25 Jahre alte Upatnieks, der auch im Lettischen Nationalen Symphonieorchester (dort ist er bereits seit 2005 Konzertmeister) und im Orchester der Lettischen Oper in Riga spielt, gewann in München außerdem auch den im Zusammenhang des ARD-Wettbewerbs verliehenen Publikumspreis. Es ist nicht der erste Preis, der dem jungen lettischen Musiker in Deutschland verliehen wurde: wie beim Landesmusikrat Mecklenburg-Vorpommern nachzulesen ist, war Upenieks bereits 2008 Preisträger des V. Internationalen Johann-Matthias-Sperger-Wettbewerbs für Kontrabass.
Auch die heimische lettische Presse hat Upatnieks' Erfolg bereits registriert: "Er gewann gegen eine riesige Konkurrenz, und direkt nach seinem Sieg telefonierte er mit seinem Vater", schrieb DIENA (beim Kontrabass Wettbewerb traten 94 Musiker/innen an). Es sei inzwischen schon der sechste internationale Erfolg innerhalb von zwei Jahren, weiß DIENA, und fügt hinzu, dass der ARD-Wettbewerb offenbar selten zu Erfolgen von Musiker/innen aus Deutschland selbst führe. Das lettische Jugendportal HC dagegen zitiert den früheren Studenten der Jāzeps-Vītols-Musikakademie in Riga Upatnieks stolz mit den Worten: "In den 50 Jahren seit Bestehen dieses Wettbewerbs geschieht es erst zum zweiten Mal, dass einem Kontrabassisten ein erster Preis verliehen wird!"
Der Leiter des lettischen Nationalen Symphonieorchesters, Ints Dālderis, wird in der lettischen Presse mit den Worten zitiert: "Ich finde es hervorragend, dass in unserem Orchester so talentierte Musiker spielen. Sie werden das Gesicht unseres Orchesters schon in der nahen Zukunft prägen!"
Zum 58. ARD-Musikwettbewerb waren nach einer Vorauswahl 217 junge Musiker aus 37 Ländern zugelassen worden. Der ARD-Musikwettbewerb, der traditionell vom BR ausgerichtet wird, zählt zu den weltweit anspruchsvollsten und angesehensten Wettbewerben für junge Instrumentalisten und Sänger des klassischen Repertoires.
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