Eine filmische Spurensuche in Riga hat ab sofort Kinostart: Rosa von Praunheim, der in Deutschland wohl bekannteste schwule Filmemacher, hat sich für ein sehr persönlich geprägtes filmisches Projekt nach Riga gewagt. Kurz vor der Jahrtausendwende hatte er von der bereits 94-jährigen Gertrud Mischwitzky erfahren, dass er nicht ihr Sohn sei.
Von Praunheim selbst zur Vorgeschichte seines Films: "Im Jahr 2003 verstarb meine Mutter. Zuerst wollte ich nicht nach meiner leiblichen Mutter forschen, da ich eine liebevolle und tolerante Mutter gehabt hatte. - Erst später erwachte meine Neugier. Doch ohne meinen richtigen Familiennamen schien die Suche zwecklos. Durch einen lettischen Journalisten fand ich Agnese Luse, die im Staatlichen Archiv Lettlands Erstaunliches herausfand."
Im Alter von 63 Jahren fliegt von Praunheim nach Riga und macht sich auf die Spurensuche. Wäre es ein Film geworden, wenn er nichts gefunden hätte? Darüber ist es vielleicht müßig zu spekulieren, speziell wenn jemand eben Filmemacher ist. Anzunehmen ist, dass das Ergebnis wohl weniger exzentrisch ausgefallen ist als manche seiner anderen Filme. "Kino-zeit.de" schreibt dazu: "Vielleicht ist es ja die Weisheit und Ruhe des Alters - Rosa von Praunheim wurde 2007 65 Jahre alt – oder doch eher die Ernsthaftigkeit des Themas, die aus seinem neuen Werk einen so vollkommen un- aufgeregten und doch aufregenden Film macht."
"Meine Dreharbeiten in Riga im Sommer 2007 waren die bewegendsten meines Lebens," gesteht Rosa von Praunheim, und er sagt auch: "Ich liebte Riga, die wunderbar restaurierte Altstadt, die schönen Menschen. Die Letten gehen nicht, sie schweben, sie sprechen nicht, sie singen. - Ja, ich fühle mich solidarisch mit dem lettischen Volk, seinem Leid und seinem neuen Selbstbewusstsein. Ich bin glücklich, dass ich neue Freunde gefunden und neue Lieder
gelernt habe."
Webseite Rosa von Praunheim
Kinotrailer "Meine Mütter" (zip-Datei)
Beitrag in "Kino-Zeit.de"
Pressemappe zum Film
Filmrezension TAGESSPIEGEL (25.11.2007)
Filmrezension FAZ (29.2.2008)
Filmrezension TAZ (25.11.2007)
Filmrezension FRANKENPOST (29.10.2007)
Filmrezension Hamburger Morgenpost (29.2.2008)
Filmrezension DIE WELT (24.11.2007)
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