Sein Vater war Schiffskapitän, arbeitete dann später wie auch die Mutter bei Rigas großer Elektronikfabrik VEF. Sohn Andris, geboren 1938, jobbte jahrelang bei verschiedenen Firmen in Riga - unter anderem montierte er bei VEF Radioapparate. In den bewegten 1960iger Jahren studierte er Druckgrafik in Moskau.
Das kriminelle Milieu hatte er in sofern selbst erlebt, dass er als Jugendlicher wegen eines Bagatelldiebstahls zu einer
dreimonatigen Haftstrafe im Zentralgefängnis Riga
verurteilt wurde. Im Alter von zwanzig Jahren
wurde er fälschlicherweise des Raubes in einer Gruppe angeklagt und
verurteilt, er musste fünf Jahre im Gefängnis von Brasa verbringen. Noch während der Zeit im Gefängnis machte er seinen Abschluß an einer Abendschule, arbeitete in einer Näherei, organisierte Basketballturniere und begann zu schreiben. Unter dem Pseudonym "Ogļukalns" war er Mitherausgeber einer Gefängniszeitung.
Als 1989 der Rigaer Lettische Verein (Rīgas Latviešu biedrība) wieder gegründet wurde, war er deren erster Vorsitzender. Er galt auch als leidenschaftlicher Jäger und Angler. Seit 1972 war er mit seiner Frau Aīda verheiratet, aus der Ehe gingen die drei Kinder Klaida (1972), Madara (1977) und Dāvis (1982) hervor.
"Riga, die Heimatstadt des Schriftstellers, ihre Menschen, das Leben, der
Alltag, die Tugenden sind die Hauptmotive seiner Arbeit,
seine unerschöpfliche Typen- und Geschichtengeber. Seine Geschichten
und Romane sind eine überzeugende, historisch und sozial zutreffende
Darstellung verschiedener Schichten und Typen der modernen Gesellschaft
im weiteren oder engeren Kontext der Epoche." (Zitat aus Ingrīda Kiršentāle: "Latviešu rakstnieku portreti", zitiert nach literatura.lv)
Andris Kolbergs starb am 5. November 2021 in Riga an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.
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