1. September 2025

Russischer Transfer

Neueste Statistiken sagen aus, dass 300.085 in Lettland lebende ethnische Russinnen und Russen (69,1%) auch die lettische Staatsbürgerschaft besitzen. Weitere 165.871 Menschen, nicht nur Russen, sind registrierte Einwohner/innen Lettlands, haben aber den Pass als Nicht-Staatsbürger/in (8,9% aller Einwohner/innen). 
Im Jahr 2024 gab es nur noch 934 Neugeborene mit russischer Staatsbürgerschaft in Lettland - wenn die Eltern unbedingt darauf bestehen, ist es noch möglich, aber die Annahme einer lettischen Staatsbürgerschaft zu verweigern ist inzwischen die absolute Ausnahme. (Statistikamt Lettland)

Gemäß dem Statistikamt gibt es 30.906 Personen in Lettland mit Staatsbürgerschaft Russlands. Die staatliche lettische Sozialversicherungsanstalt (Valsts sociālās apdrošināšanas aģentūra VSAA) hat vom russischen Renten- und Sozialversicherungsfonds die aktualisierten Listen der Rentenempfänger/innen für die Auszahlung russischer Renten an 9400 in Lettland lebende Personen erhalten, und gemäß diesen Listen werden die Renten bis zum 10. September ausgezahlt, teilte SSSA-Pressesprecherin Iveta Daine mit. (jauns)

Der Wechselkurs für russische Renten ist der von russischer Seite am 22. August festgelegte Kurs von 93,50490 Rubel pro Euro. Der Gesamtbetrag für die Zahlung der russischen Renten beläuft sich auf 12.995.587 Euro. Die VSAA zahlt russische Renten an Personen mit Wohnsitz in Lettland, denen Renten gemäß dem Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich der sozialen Sicherheit zwischen der Republik Lettland und der Russischen Föderation gewährt wurden. Das Abkommen ist seit dem 19. Januar 2011 in Kraft. (VSAA)

In den vergangenen Monaten hatten sich Menschen mit russischer Staatsbürgerschaft an lettische Behörden um Hilfe gewandt, denn sie hatten mehrere Monate lang keine Rentenzahlungen aus Russland bekommen. In Riga bekamen 104 Personen Unterstützung durch lettische Stellen, in Liepāja 90, und in Daugavpils waren es 30. Seit März hatten lettische Behörden in Kontakt mit Russland versucht, Gründe für die Verzögerungen zu erfahren. Russland hatte zunächst behauptet, dass dies wegen der europäischen Sanktionen gegen Russland geschehe. Allerdings waren die Zahlungen auch zuvor über eine österreichische Bank abgewickelt worden, die nicht von Sanktionen betroffen war (lsm).