12. Mai 2016

Ungeliebte Tierchen

2700 Menschen erkrankten in den vergangenen 10 Jahren in Lettland an Enzephalitis - so ist es einem Bericht der lettischen Zeitschrift "IR" zu entnehmen. Sogar 19 Todesfälle sind zu verzeichnen. Das alles steht mit den kleinen Tierchen in Zusammenhang, die gewöhnlich im Sommerhalbjahr zur Last für Liebhaber von Frischluft, Landleben und Sonne werden können: die Zecken.
Dabei sind es sogar zwei verschiedene Arten, die sich auf dem Gebiet Lettlands finden: Ixodes ricinus, auch "Gemeiner Holzbock" genannt, und Ixodes persulcatus, die "Taiga-Zecke".

Auch in Deutschland wurden bereits 141 Landkreise (davon 123 in Bayern und Baden-Württemberg) als FSME-Risikogebiete ausgewiesen, meldet das "Deutsche Ärzteblatt". In Deutschland gab es 2014 etwa 265 klinische Fälle von FSME-Erkrankungen (siehe zecken.de). Fachleute schätzen das Risiko, bei Kontakt mit einer infizierten Zecke an FSME zu erkranken bei 1 : 150.

Leitsatz der lettischen Ärzte: Enzephalitis
ist kein Schicksal - es gibt die Impfung!
In Lettland werden Kinder inzwischen kostenlos geimpft; die lettischen Behörden meldeten zuletzt besonders hohe Befallraten in folgenden Gemeinden: Alsunga, Pāvilosta, Ventspils, Kuldīga, Pārgauja, Engure, Dundaga, Kocēni, Lubāna, Vaiņode, Rucava, Skrunda, Kandava, Amata, Baldone, Talsi, Vārkava, Mērsrags, Aizpute, Sēja, Rugāja, Priekuļi, Durbe, Mālpils, Grobiņa und Roja. Bei den Impfstellen in Lettland sind momentan zwei verschiedene Impfstoffe verfügbar: das in Deutschland hergestellte "Encepur", dem manche Arzneimittelkritiker eine bessere Verträglichkeit bescheinigen als "Ticovax" aus Österreich (siehe "Arzneitelegramm", "Ärzteblatt", "Dr. Martin Hirte").

Lettische Ärzte warnen vor gestiegener Aktivität von Zecken: schon die Klimaerwärmung sorge für stärkere Zeckenaktivität, fast das ganze Jahr über. Na denn: immer schön Hosenbeine in die Socken stecken, und trotzdem einen schönen Sommer!

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