7. April 2008

Beliebte und unbeliebte Professoren

Ein Chemieprofessor ist dieses Jahr an der Spitze der Beliebtheitsskala - die Lettlands Universität in Riga, manchmal auch bekannt für leichte Reformmüdigkeit, richtet jedes Jahr eine Umfrage unter Studierenden aus, nach der ein "Lieblingsprofessor" oder eine "Lieblingsprofessorin" benannt werden sollen.

 Die meisten Stimmen erhielt diesmal ein Vertreter der Natur- wissen- schaften: Andris Zicmanis ist Professor der Chemie, bereits 67 Jahre alt, studierte selbst in den 60er Jahren an der RTU Riga, später in Moskau, und erlangte seinen Professorenstatus auf dem Höhepunkt der Unabhängigkeitsbewegung: 1990.

Mehr als 150 Professoren arbeiten an der Lettischen Universität, mehr als 1800 Studierende beteiligten sich am Beliebtheitscontest, der seit 2006 durchgeführt wird. Unter denjenigen mit den meisten Stimmen war auch wieder Vorjahressieger und Professor für Geschichte und Philosophie Gvido Straube.
Bewertungskriterien der Umfrage waren: Qualität der Vorlesung, der Arbeit in Laboratorien, bei Exkursionen, das Vermögen des Lehrenden Interesse für sein Thema zu wecken, sowie auch die Form von Prüfungen und Tests.

Weit weniger beliebt gemacht hat sich Aivars Āboltiņš, Mathematikprofessor an der Landwirtschaftlichen Universität in Jelgava. Inzwischen soll sein Arbeitsvertrag bereits beendet worden sein, denn es war eine staatsanwaltliche Untersuchung gegen ihn durchgeführt worden wegen des Verdachts der Vorteilsnahme - will heißen, er nahm Geld für gute Bewertungen bei studentischen Tests und Abschlußarbeiten. Bis zu 270 Lat (405 Euro) habe er für ein bestandenes Examen entgegengenommen, so die Anklage seitens des lettischen Anti-Korruptionsbüros KNAB (Quellen: LETA, "Izglitiba un Kultura").

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