19. Oktober 2005

Männer leben gefährlich

Männer leben in Lettland wesentlich risikoreicher als Frauen - das bringen neue Zahlen des lettischen Statistikamtes in Riga zu Tage. Zwar sind sowohl bei den Verkehrsunfällen (Abb. unten, blaue Linie), bei Kriminaldelikten (grüne Linie) wie auch bei der Selbstmordrate (rote Linie) die absoluten Zahlen der Todesfälle rückläufig, aber immerhin sterben Männer in Lettland 5mal so häufig als Frauen an Selbstmord, 2,1mal mehr im Zusammenhang mit Verbrechen, 3,9mal mehr durch die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums, und 3mal mehr durch Verkehrsunfälle. Ilze Naumova, Verfasserin des Untersuchungsberichts der Abteilung für soziale Statistik, schreibt auch, dass etwa mit dem Alter von 33 Jahren sich das bis dahin bestehende Gleichgewicht der Geschlechter zu ungunsten der lettischen Männer zu verschieben beginnt. Die Gesamtzahl der männlichen Einwohner Lettlands hat sich seit 1990, als 1240,5 Tausend Männer registriert waren, bis 2005 auf 1062,9 Tausend Männer verringert - also um 14,3%. Interessant ist auch ein Vergleich der einzelnen Landesteile. Bis zu einem Alter von 19 Jahren gilt zum Beispiel noch, dass in einer eher ärmeren Region wie Latgale im Osten Lettlands prozentual die meisten Söhne/Männer leben (19,1% aller Männer sind in Latgale jünger als 15 Jahre, demgegenüber in der Region Riga nur 14,5%). Bei der Altersgruppe der über 60 Jährigen liegt dann Latgale wieder hinter allen anderen Regionen zurück.

Mit jedem Jahr vermindert sich auch die Anzahl der frühen Heiraten, so die neue Statistik. Von allen im Jahre 2004 geschlossenen Ehen waren nur 1,2% der Männer jünger als 19 Jahre alt. Im Jahre 2000 waren dies noch 2,4%, und im Jahr 1990 sogar 7,5%. Insgesamt gaben 2005 53% der Männer an, verheiratet zu sein. 32% waren nicht verheiratet und 11,8% geschieden.

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